6. Lautsprecher
Sie stehen am Ende der Schallwandlungskette und sind vielleicht die wichtigsten Bauteile einer ELA.
Um Ihnen einen Überblick des breiten Angebots von ELA-Lautsprechern zu geben, habe ich zumindest vier Unterscheidungskriterien aufgelistet und diverse Einzelbeispiele angeführt.
Die Kriterien sind:
- a) Leistung (RMS = Root Mean Square = Sinunsdauerleistung)
- b) Wirkungsgrad oder Sensitivity
- c) Bauart und Abstrahlverhalten
- d) Montage und / oder Aufstellungsort
zu a)
Die Leistungsangaben bei Verstärkern und Lautsprechern geben immer wieder Anlass zum Schmunzeln. Eine verlässliche Angabe ist die RMS-Leistung, was übersetzt dem quadratischen Mittelwert entspricht. Hier wird die Dauerleistung eines Lautsprechers über das gesamte Frequenzspektrum ermittelt.
Sollten Sie auf sehr beeindruckende Leistungsangaben ohne weitere Bezeichnung stoßen, dann handelt es sich wahrscheinlich um eine Spitzenleistung, die das Gerät für nur etwa zwei Sekunden bringen muss. Kein verlässlicher Wert also.
zu b)
Ein sehr guter Anhaltspunkt für die Effektivität eines Lautsprechers ist die Wirkungsgradangabe, auch Sensitivity genannt. Diese ist genormt und wird als Schalldruck in dB angegeben. Ermittelt wird sie, in dem man einem Lautsprecher die Leistung von 1 Watt zuführt und den Schalldruck im Abstand von 1 Meter per Messmikrofon austestet.
So könnte eine Angabe heißen: 96 dB / W / m
Das würde bedeuten: Dieser Lautsprecher hat bei einem Watt zugeführter Leistung einen Schalldruck von 96 dB im Abstand von einem Meter. Das wäre im Übrigen bei einem P.A.-Tieftöner ein sehr passabler Wert. Ein Hochtonhorn hat meistens höhere Werte. Hier können Sie auf Angaben von z.B. 115 dB treffen!
Außerdem muss gesagt werden, dass Sie jeweils die Leistung verdoppeln müssen, um den Schalldruck um 3 dB zu erhöhen! So brauchen Sie bei einem um 6 dB geringeren Wirkungsgrad eines Lautsprechers zum anderen (z.B. 96 dB zu 102 dB) eine vier mal höhere Leistung, um diesen schlechteren Wirkungsgrad wieder zu kompensieren!
In einer Tabelle zusammengefasst, sieht das dann so aus:
Natürlich sind gerade im Bereich der ELA die Bauart und das Abstrahlverhalten von großer Wichtigkeit. Sie werden auch diese Angaben häufig antreffen. Jedoch sei nochmals erwähnt, dass wir hier kein lineares und sehr ausgewogenes Klangverhalten, wie bei einem Studiomonitor erwarten können, sondern sehr häufig eine Sprachinformation übertragen wollen und dies zum Teil in schwierigen akustischen Verhältnissen, wie beispielsweise in einer Kirche! Dementsprechend sind die Bauarten und Abstrahlcharakteristika breit gestreut.zu c)
Eine typische Angabe für eine ELA-Box könnte sein:
Bestückung: 1x 8 LF, 1x 3/4 HF, Abstrahlwinkel: 90° h x 70° v
Dies bedeutet:
- Zwei Lautsprecher
- 8 Zoll Durchmesser Tieftöner,
- ¾ Zoll Durchmesser Hochtöner
- Abstrahlbereich 90 Grad waagrecht (horizontal) 70 Grad senkrecht (vertikal)
zu d)
Schließlich sind bei Ihren Überlegungen die Montage und der Aufstellungsort noch mit einzubeziehen.
Wollen Sie beispielsweise die Lautsprecher in die Raumdecke integrieren, so müssen Sie Einbautiefe des Lautsprechers (Hohlräume!) und Deckenstärke beachten.
Ist Ihnen eine Wandmontage lieber, so brauchen Sie natürlich geeignete Halterungen.
Haben Sie schwierige akustische Verhältnisse, so benötigen Sie einen entsprechenden Frequenzgang des Lautsprechers, respektive der Box.
Erfolgt die Montage im Außenbereich ohne Überdachung, so müssen Sie sich wetterfeste ELA-Lautsprecher zulegen, die zudem noch gute Übertragungswerte besitzen. Hier kommen im Grunde nur Druckkammerlautsprecher in Frage.
Nachfolgend einige Beispiele verschiedener Lautsprecher- und Boxentypen.
Innenraum, Decken- oder Wandmontage, moderate Leistung
Innenraum, flexible Aufstellung, größere Leistung
Innenräume, schwierige Akustik
Außenbereich, wetterfest
Außenbereich, größere Leistung (PA-System)
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