5. Voller Empfang

Einer der wichtigsten Aspekte bei der Verwendung von Funk-Systemen ist ein zuverlässiger stabiler Betrieb, ohne Aussetzer bzw. Nebengeräusche. Doch das ist gar nicht so einfach zu realisieren: Funkstrecken können nämlich durch äußere Einflüsse wie Abschattungen (der Signalweg zur Antenne wird durch ein Hindernis unterbrochen), oder Mehrweg-Übertragungen massiv gestört werden. Unter Mehrweg-Übertragungen versteht man die am Empfänger zu unterschiedlichen Zeitpunkten eintreffenden Signale, die sich gegenseitig beeinflussen oder schlimmstenfalls auslöschen können. Sie werden durch Reflexionen (z.B. in Gebäuden) verursacht.

Um Übertragungsfehler effektiv zu minimieren, setzen die meisten Hersteller mittlerweile auf sogenannte Diversity-Empfänger. Das zugrunde liegende Prinzip stammt ursprünglich aus der Luftfahrttechnik. In Flugzeugen garantiert ein System aus zwei Empfangseinheiten, mit separaten Antennen, einen in jeder Fluglage, sauberen Empfang. Doch nicht nur in der Luftfahrt können permanente Standortwechsel, Signal-Reflexionen oder Abschattungen zum "Absturz" führen. Auch Musiker, die sich mit einem Sender im Gepäck, mehr oder weniger dynamisch über die Bühne bewegen, können die drahtlose Übertragung von Mikrofonsignalen zu einem Lotteriespiel machen. Ein Diversity- Empfänger, mit zwei separaten Empfangssystemen und zwei Antennen für das gleiche Signal, kann auch hier für Sicherheit sorgen. Die beiden Antennen des Empfängers sind im Allgemeinen so positioniert, dass immer eine der Antennen ein ausreichend starkes Signal liefert. Eine Elektronik überwacht die Feldstärke der eingehenden Signale und schaltet, bei Bedarf (nicht hörbare), zwischen den beiden Empfangseinheiten hin und her. Welcher Empfangszweig (Antenne) gerade aktiv ist, wird bei vielen Geräten durch entsprechende LEDs/Displays angezeigt.

Sollte es dennoch zu Signalstörungen kommen, greift ein weiteres wichtiges Standard-Feature ins Geschehen ein: Die Rauschsperre, oder Squelch. Dabei handelt es sich um einen Schaltkreis, der den Empfänger bei schwachem Empfangssignal (kurzfristig) abschaltet und auftretende Störgeräusche sowie das Eigenrauschen bei ausgeschaltetem Sender wirksam unterdrückt. Die Ansprechschwelle kann bei den meisten Geräten mit einem (Squelch) Regler in einem vorgegebenen Bereich eingestellt werden.

Parallel dazu bieten die Hersteller immer bessere Verfahren zur Optimierung der Zuverlässigkeit an. Nehmen wir zum Beispiel die Pilotton-Technologie. Hier übermittelt der Sender, zusätzlich zu den Audio-Informationen, ein codiertes Signal, das die Rauschsperre des Empfängers steuert. Jede Betriebsfrequenz hat ihren eigenen Code. Ist dieser Code im Funksignal nicht enthalten, öffnet der Empfänger auch nicht den Audiodurchgang und Störgeräusche haben so kaum eine Chance. Detailliertere Infos zur jeweiligen Technik finden Sie auf den Websites der Hersteller.

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