2. Lautsprecher

Keyboards – egal ob Stage Piano oder Analogsynthesizer – decken im Prinzip das komplette hörbare Frequenzspektrum ab. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an einen Keyboard-Amp, schließlich sollen – im Rahmen des physikalisch Möglichen – ultratiefe Bässe ebenso souverän wiedergegeben werden wie in höchsten Lagen zwitschernde Filtersweeps. Anders als Gitarrenverstärker sind Keyboardverstärker daher ausschließlich in Transistorausführung erhältlich und in aller Regel mit einem Zweiwege-Lautsprechersystem bestückt. Je nach Leistung und Größe kommt für den Bass/Mittenbereich ein 10“ - 15“-Chassis zum Einsatz, um die oberen Frequenzen kümmert sich zumeist ein 1“-Horn. Je größer das Mitten/Bass-Chasis, um so mehr Bassreserven bietet der Amp theoretisch, allerdings schwingen gerade 15“-Lautsprecher aufgrund ihrer üppigeren Membranfläche träger als ihre kleineren Kollegen, was unter Umständen zu einer weniger „knackigen“ Mittenwiedergabe führt. Einige Hersteller bieten daher Amps mit 10“- respektive 12“-Doppelbestückung an – ganz ähnlich, wie auch bei Bassverstärkern. Wenn immer möglich, sollte also vor einer Kaufentscheidung der Wunschamp mit dem später eingesetzten Instrumentarium probegespielt werden.

Leistungsstarke Keyboardamps sind häufig mit einem 15"-Chassis und einem 1"-Horn bestückt.

Es gibt übrigens zwei prominente Ausnahmen, was die Ausführung in Transistortechnik und Zwei-Wege-System angeht: Der Roland Jazz Chorus 120 – eigentlich als sehr cleaner Gitarren-Transistoramp konzipiert – ist „nur“ mit zwei 12“-Speakern ausgestattet und zählt immer noch zu den Klassikern für die E-Piano-Verstärkung. Röhrenpower pur hingegen liefert ein typisches Leslie-Cabinet mit seinen rotierenden Lautsprechern – leidensfähige Puristen wählen nichts anderes für die Verstärkung ihrer Hammond-Orgel.

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