2. Xylophone

Das Xylophon tritt nicht selten als Soloinstrument in Erscheinung und ist als solches beim Publikum meistens sehr beliebt. Es wird aber hauptsächlich als Orchesterinstrument (Blas- und Symphonieorchester) und in verschiedenen Kammermusikensembles (z. B. im Schlagzeugensemble) verwendet. Die typische Klangeigenschaft des Xylophons ist sein durchdringender und heller Klang.

Thomann THX 3.5 A=442Hz
Thomann THX 3.5 A=442Hz

Tonumfänge und unterschiedliche Stimmungen

Xylophone gibt es ab einem Tonumfang von 3 Oktaven. Standard ist aber zumindest ein Instrument mit 3 ½ oder 4 Oktaven. Bei Xylophonen unterscheidet man zwischen Instrumenten mit Oktavstimmung und solchen mit Quintstimmung. Bei oktavgestimmten Instrumenten befindet sich der erste Oberton zwei Oktaven über dem Grundton, bei quintgestimmten Xylophonen wird zwischen Grundton und der doppelten Oktave (jetzt zweiter Oberton) eine Quint als erster Oberton gestimmt. Diese unterschiedlichen Stimmungen beeinflussen auch den Klang des Instruments. Oktavgestimmte Instrumente sind besonders in Europa verbreitet und haben einen klaren und glänzenden Klang. Quintgestimmte Instrumente haben einen scharfen, durchdringenden Klang, der auch im größten Orchester problemlos zu hören ist. Daher sind quintgestimmte Instrumente in moderneren Musikrichtungen (z.B. in der Tanzmusik) vorrangig zu empfehlen, weil dann eine Mikrofonierung häufig nicht benötigt wird.

Xylophone werden meist mit einer Grundstimmung von 442 Hz geliefert, welche in den meisten Orchestern (auch Blasorchestern) der Standard ist.

Stäbe auf einer Ebene oder erhöhte Halbtonreihe?

Wenn die Halbtonreihe des Xylophons erhöht ist, verringert sich der Weg zum jeweiligen Stab, weil die Halbtonreihe die Ganztonreihe überlappt. Somit befindet sich die Halbtonreihe näher am Körper des Xylophonisten, als dies bei Instrumenten mit Stäben auf einer Ebene der Fall wäre. Manche Interpreten behaupten, dass sie aus diesem Grund schneller spielen können. Eine andere Meinung ist, dass Stäbe, die sich auf einer Ebene befinden, besser klingen würden. Der einzig wirkliche Unterschied zwischen Xylophonen mit oder ohne erhöhten Halbtonreihen besteht aber wahrscheinlich darin, dass die Arme und Hände unterschiedliche Entfernungen zurücklegen müssen. Diese unterschiedlichen Entfernungen verlangen aber keine verschiedenen Techniken. Man muss sich einfach nur an das jeweilige Instrument gewöhnen und das dauert nicht lange.

Klangplattenmaterial

Xylophonstäbe bestehen natürlich aus Holz. Umso edler das verwendete Holz ist, desto edler ist der Klang des Instrumentes. Das ursprüngliche Material von Xylophon-Klangplatten ist Rosenholz. Einige Hersteller bieten aber auch Instrumente mit Klangplatten aus synthetischen Materialien an, die billiger als die aus Rosenholz gefertigten Klangplatten sind. Der Klangunterschied ist allerdings ziemlich eindeutig: Während Xylophone mit Rosenholzstäben wirklich hart, glänzend und vor allem hölzern klingen, haben Instrumente mit Klangplatten aus synthetischen Materialien einen zwar harten, aber matten und eben künstlichen Klang.

Rahmen

Jeder Hersteller verfolgt bei der Konstruktion der Rahmen unterschiedliche Gesichtspunkte - eins haben sie gemeinsam: die meisten Instrumente sind mit Rollen versehen. Kleinere Xylophone mit nur drei Oktaven sind oft auch ohne Untergestell erhältlich. Sie sind daher leicht zu transportieren und können auf einen handelsüblichen Keyboardständer gelegt werden. Allerdings fehlen bei diesen Modellen die Resonanzröhren, man büßt dadurch leider etwas an Klangvolumen ein. Dafür beanspruchen die transportablen Modelle keinen Kleinbus zum Transport - ganz zu schweigen davon, dass sie viel billiger in der Anschaffung sind.

ADAMS XSLD35 Xylo. Table Model A=442
ADAMS XSLD35 Xylo. Table Model A=442

Schlägel

Um den typisch prägnanten, scharfen Sound eines Xylophons zu erzielen, werden grundsätzlich beim Spiel Schlägel mit Holzkopf verwendet. Natürlich sind auch Schlägelköpfe, die aus anderen Materialien als Holz gefertigt werden, erhältlich. Diese entlocken dem Xylophon dann auch unterschiedliche Klangeigenschaften: Ein Plastikkopf hat weniger Attack als ein Holzkopf und lässt das Instrument nicht so aufdringlich klingen. Das heißt aber nicht, dass man mit Plastikschlägeln im Orchester oder Ensemble nicht gehört wird. Xylophone sind immer prägnant!

Ferner ist jedem Xylophonisten die Anschaffung von zumindest einem Paar Schlägeln mit Gummiköpfen zu empfehlen. Diese Schlägel ermöglichen es, am Xylophon ohren- und instrumentschonend zu spielen (oder zu üben). Außerdem eignen sich Schlägel mit Gummiköpfen für das Spielen im Malletensemble (Mallets = Xylo, Marimba, Vibraphon, Glockenspiel, Röhrenglocken).

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