2. Allgemeines zu Endstufen

Was macht eine Endstufe? Eigentlich könnte man jetzt mit einem einzigen Wort antworten - LAUT! Die etwas umfassendere Version der Erklärung ist, dass eine Endstufe das schwache elektrische Signal, wie es vom Mischpult kommt (möglicherweise hängt noch eine Frequenzweiche dazwischen), möglichst konstant um ein Vielfaches ihrer selbst so verstärkt, dass damit ein Lautsprecher angetrieben werden kann. Hier ist also Leistung gefragt. Wie gut (in welcher Klangqualität) bzw. in welcher Leistung dies geschieht, hängt von der Endstufe und deren Einsatzbereich ab.

Zunächst möchten wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir in diesem Onlineberater über PA-Endstufen sprechen, also zur Live-Beschallung in mehr oder weniger großen Räumen. Für HiFi- und Studioendstufen gelten u.U. andere Kriterien.

the t.amp E-400 Endstufe
the t.amp E-400 Endstufe

Grundsätzlich gilt hier: Die optimale Endstufe hat eine hohe Leistung bei geringem Gewicht, geringen Abmessungen und geringer Leistungsaufnahme. Je höher der Wirkungsgrad, umso weniger Wärmeentwicklung und andere unerwünschte Nebenwirkungen. Apropos Gewicht - schließlich muss die Bühnenausrüstung roadtauglich sein. Diese Problematik zu lösen, ist weit schwieriger als ein guter Sound. Das Gewicht ist im Wesentlichen abhängig vom Netztrafo und den nötigen Kühlungsmaßnahmen.

Wenn auch nicht ganz so schwierig zu lösen, aber dennoch entscheidend, der Sound. Klanglich hat eine Endstufe keinen großen Einfluss auf den Gesamtsound. Eventuelle Unebenheiten im Frequenzspektrum lassen sich leicht mit dem Equalizer ausgleichen. Einen viel größeren Einfluss auf den Sound haben die Boxen - und da die Endstufen direkt an den Boxen angeschlossen sind, haben sie auch mit deren Eigenheiten zu kämpfen. Sie wollen je nach Spannung und Frequenz unterschiedliche Ströme geliefert bekommen, manchmal unverschämterweise sogar phasenverschoben. Hinzu kommt, dass sie die in den bewegten Membranen und den Frequenzweichen gespeicherte Energie gerne wieder zur Endstufe zurückschicken. Das ist es, was einer Endstufe die Arbeit schwer macht und gute von weniger guten Endstufen unterscheidet.

Ein guter Endverstärker muss auch unter Last sehr schnell sein und darf weder verzerren, noch frühzeitig begrenzen. Gleichzeitig muss er die vom Lautsprecher zurückgelieferte Energie problemlos absorbieren, um ihn unter Kontrolle zu behalten. Stromlieferfähigkeit, Linearität, Schnelligkeit und hoher Dämpfungsfaktor sind hier gefragt. Voraussetzungen dafür bilden kräftig dimensionierte Netzteile, überdimensionierte Ausgangsstufen und möglichst wenig Elektronik im Signalweg.

Der Dämpfungsfaktor, welcher an den Lautsprecherklemmen zur Verfügung steht, ist nicht ausschließlich von der Endstufe abhängig. Auch die verwendeten Kabel leisten hierzu ihren Beitrag. Für sie gilt: je kürzer, desto besser.

Viele Unsicherheiten beim Endstufenkauf sind auf Probleme zurückzuführen, die die Endstufen in den 70er Jahren hatten. Damals war es, mit den damals verfügbaren Bauteilkomponenten, zum Teil sehr schwierig, leistungsfähige, robuste Endstufen herzustellen. Heute ist das anders und die nötige Schaltungstechnik wird eigentlich von allen seriösen Herstellern beherrscht. Dennoch gibt es einige Punkte, die beachtet werden sollten und die z.T. starken Einfluss auf den Preis einer Endstufe haben.

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