4. Funktionsweise

Ein Sampler soll in erster Linie einen beliebigen, existierenden Klang naturgetreu wiederzugeben, ganz gleich, ob dies ein Cello, ein gesprochenes Wort oder eine vorbeifahrende Straßenbahn ist. Der Klang soll dann entweder direkt auf einer Tastatur in verschiedenen Tonhöhen spielbar sein, oder über MIDI angesteuert werden können. Bei Instrumentalklängen kommt dazu, dass der Klang über einen möglichst großen Tonumfang naturgetreu klingen muss, ohne dass seine dynamischen Eigenschaften wie Klangverlauf, Anschlagsdynamik und Artikulation eingeschränkt sind.

Die Qualität eines Samplers ergibt sich aus der Qualität der entscheidenden Komponenten. Beim Hardwaresampler sind das die A/D-Wandler und ihre maximal möglichen Auflösungen: zum Beispiel 44,1, 48, 96 oder 192 kHz bei 16, 24 oder 32 Bit. Je höher, desto besser natürlich, aber auch umso speicherintensiver ist der Vorgang. Ältere Hardwaresampler hatten daher meist maximal 44,1 KHz und 16 Bit zu bieten, um ein vernünftiges Verhältnis zwischen Klangqualität und teurem Speicherplatz zu gewährleisten.

Beim weiterentwickelten Softwaresampler entscheiden natürlich das verwendete Computer-Audio-Interface über die Qualität und die möglichen Auflösungen. Der Trend geht allgemein immer mehr zu höheren Auflösungen, da natürliche Klänge mit ihnen feiner und natürlicher klingen. Musikstile wie HipHop, House und Techno allerdings profitieren oft mehr vom 'Schmutz' – also von schlechteren Wandler sowie bewusst gewählten 12 Bit Auflösungen, weshalb u.a. ältere Maschinen wie EMU'S SP 12 Reihe in diesen Kreisen sehr beliebt sind.

Problem Speicher:

In den Anfangszeiten des Sampling war digitaler Speicher sehr teuer. So wurden Techniken entwickelt, um Speicherplatz zu sparen. Im Gegensatz zu kompletten Klangereignissen wie z.B. eine Violinpassage waren Samples deshalb meist auf kurze Zeitintervalle begrenzt. Mit einem oder mehreren ´Samples´ eines Instrumentes konnte man durch digitales Transponieren und Loopen (Schleifenbildung) ein ganzes Instrument simulieren. So kann der aufgenommene Klang eines originalen Instruments oder eines beliebigen anderen Geräusches, verteilt auf die Tastatur des Keyboard, als Melodie gespielt werden. Aufgrund der heutigen Speicherlösungen und der Abwanderung des Hardwaresamplers hin zum Softwaresampler unter Ausnutzung aller zur Verfügung stehenden Rechnerkapazitäten ist dieses Speicherplatzproblem aber kaum mehr vorhanden nicht mehr im Vordergrund. Es besteht eigentlich nur noch bei transportablen Keyboards, die auf Sampling-Sounds basieren.

Es kommen auf den Sampler neben der naturgetreuen Wiedergabe eine Reihe von Verwaltungsaufgaben zu. Zunächst muss er mehrere Klänge in seinem Speicher behalten und auf Knopfdruck umschalten können. Besser noch: Er muss mehrere Klänge gleichzeitig zur Verfügung stellen können. Die Klänge müssen dauerhaft archivierbar sein, so dass sich der Musiker eine Bibliothek von Instrumenten zusammenstellen und jederzeit daraus schöpfen kann.

Ihre Ansprechpartner