Arturia MicroFreak

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Arturia MicroFreak
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Ich habe den Heiland gesehen!
Martin276 19.11.2020
Ich übertreibe nicht: Dies-ist-der-bes-te-Synth-al-ler-Zei-ten!!!!
Nur zur Info, um wenigstens ansatzweise meine Urteilsfähigkeit einordnen zu können, hier mein Equipment der letzten 40 Jahre: Alle Korg MS, Yamaha CS 5 + 30, DX2II, DX21, Roland SH 2000 + SH5, Arp Odyssey, Oberheim Matrix, Oberheim SEM, Minimoog x2, Moog Voyager, Moog OldShool, alle späteren monophonen China/USA Moogs, Steiner/Parker Synthacon, Hammond M100, Korg Odyssey, Moog Grandmother, Dotcom Modularsystem, Formant2000 System, Korg Monologue, Miniloge, Microkorg, Korg Tiny Piano und weiterer Kleinkram.
Der MicroFreak schickt sie alle, vor allem, was das Preis/Leistungsverhältnis angeht, in die Wüste. Das Ding ist unglaublich vielseitig. Die Anleitung sollte man sich unbedingt ausdrucken. OHNE DIE ANLEITUNG KÖNNT IHR DER KISTE NICHT UNTER DIE HAUBE GUCKEN! Die Tastatur ist absolut grottig zu spielen, macht aber nichts. Der Arpeggiator ist, vor allem mit der Spice-Funktion, einmalig - gleiches gilt für den Sequenzer. Ich sitze jetzt seit Tagen nur an dieser kleinen Kiste und komme von einem Erregungszustand in den nächsten. Ein gutes Hall- und ein Echogerät sind hilfreich, um die Entstehung des Klanges seit dem Urknall komplett durchzuspielen. Ohne LSD, ohne irgendwelche Viren, die das Hirn angreifen. Wenn es dieses Konzept mit anständigen Tasten, weiterer Hüllkurve und zweiter Sound-Engine gibt, bin ich der erste, der das Teil kauft. Vergesst nahezu sämtliche Presets, die auf der Kiste sind. Völlig überambitionierter Rave-Techno-Neunziger-Trash. Nach etwas Übung geht alles, was man in den 60ern und 70ern gehört hat und in den 80ern ertragen musste. Einzig die Hüllkurve könnte in den Anfangsbereichen von Attack und Decay etwas feiner einstellbar sein, da bin ich von Moog verwöhnt (Minimoog, nicht Grandmother!). Ich nutze für den Anfang ein Oszilloskop, um überhaupt sehen zu können, in welchen Wellenformen ich da gerade rumturne.
Eine sagenhafte Kiste, die einen glatt vergessen lässt, dass man eigentlich mal eine rauchen sollte. Und das will was heißen.....
Einzigartiges Instrument. Wirklich. Ich krieg mich gar nicht wieder ein.
Wie heisst es so schön: Manche Dinge sind mehr als die Summe ihrer Teile. Wie wahr! Wer auf schräges, floydiges, psychedelisches, tangerinedreamiges, contemporary-music-artiges steht, wird hier bestens bedient. Und dann noch, fast hätte ich vergessen: 4 stimmig polyphon!!! Nicht paraphon, wie angepriesen, nein, das Ding hat 4 VCAs und spielt sich praktisch polyphon, wenn es denn sein soll. Lediglich das Filter (was für ein begnadetes Filter!!!) verhält logischerweise paraphon.
Schluss jetzt, ich muss wieder ran an das Ding. Kaufen!!
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R
Digitaler Synthesizer zeitgemäß - braucht Jeder
Rogerroger 07.09.2021
Jeder Homestudiobesitzer sollte einen MF sein Eigen nennen.
Warum? Das Preis/Kreativitätsverhältnis ist unschlagbar und die kleine Kiste bietet gleich mehrere Ansätze, einen Kaufgrund zu rechtfertigen auch für Inhaber von diverser Softwaresynth und Analog Synth.

1. komplexe Mods in Sekunden
Workflow für Modulationen ist nirgends besser gelöst als in der Matrix,
modulieren der LFO Wellenform mit der Cycling Envelope, LFO moduliert Rise Flanke des Cycling envelope, pressure moduliert Filter cutoff und cycling envelope amount. alles in wenigen Sekunden gemacht ohne Kabelsalat. Alle Modulationen aus den Presets lassen sich sofort ablesen, gefällt eine Idee aus einem Preset, so ist das sehr schnell adaptierter.

2. Das Keyboard
Die kapazitive Klaviatir ist ein Gedicht und ergänzt andere Triggermechaniken (Fatar mit Aftertouch, Drumpads, MPE etc etc. ) ideal,
denn die Reaktionsfreude ist unerreicht, Einspielen von Wechselnder Dynamik aus kurzem Pressure Hits und "Aftertouchsimulation" ist so schnell möglich, wie es auf einer normalen Klaviatur nie ginge. Auch auf einem Push o.Ä. nicht darstellbar. Zusätzlich ist das die perfekte Live-Tastatur, kein Staub/Dreck kann irgendwo hin, einmal abwischen und gut.

3. Die Oszillatoren
Fast alle sind brauchbar, einzige Kritik ist, dass es immer nur 1er ist und der Pitch nur dynamisch über die Modmatrix zugänglich ist.
Toll wäre eine 2er oder 3er Kombination an Oszillatoren (z.B. Superwave, FM, Harm) im Monobetrieb.

EIn paar Schwächen hat der MF

Filter hat nur 12dB Flanken - das ist schade, dass hier nicht 12 oder 24 möglich ist.

Die Verteilung der Potis könnte besser sein, (z.B. Filter typ zwischen Cutoff & Reso oder die Oszillator Potis weiter nach links und mit mehr Abstand gleichverteilen), denn es ist schon etwas eng, aber wildes Knobdrehen ist trotzdem möglich.

Die Potis sind minimal wackelig und man hört ein sehr, sehr leichtes knistern beim Drehen, das hat aber keine Auswirkung auf den Sound oder Parameter (keine Sprünge). Wenn das alles so bleibt, dann ist das angesichts des Preise völlig in Ordnung.
Die Encoder sind gut.

Trotzdem, für diesen Preis - überwältigendes Werkzeug und Betrieb via Powerbank ist auch möglich, das ist mehr als nur ein Spielzeug, wenn man gekonnt damit umgeht.
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A
"Everybody comes to the Freak Show"…
Aljen 26.03.2023
"…but nobody laughs, when they leave" – was sich The Residents vor rund 30 Jahren ausgedacht hatten, mag stimmen oder auch nicht. Ich kehre jedenfalls zu meinem MicroFreak immer mal gern wieder zurück, auch schon mal bevor ich das Haus zu einem Termin verlasse, zu dem ich keine Synthesizer nehmen darf.

Mit anderen Worten: Das Ding sieht aus wie eine verblasste Erinnerung an ein Blechspielzeug vom Ablasskirmes, hat eine eher nach den Dichtern Hafiz oder Fuzuli als nach Musik anmutende "Tastatur", strotzt vor reinsten Ostblock-Charme versprühenden Plaste-Drehknöpfen, und die Grafik an der "Abschrägung" macht mir in aller Deutlichkeit klar, dass ich nichts verlor, indem ich in meinem Leben auf bewusstseinsbeeinflussende Substanzen weitestgehend verzichtete… Alles in allem: ein freaky stuff durch und durch.

Wohl deshalb hab ich das Teil so lange ganz bewusst ignoriert.

Nun aber gab es einiges an Verflechtungen im Leben, die nur mit dem Kauf eines Synthesizers aufzufangen (nun, in etwa) waren – so kam der MicroFreak in mein Macro-Heimstudio, in dem schon einige Vertreter der Marke musizieren (Matrixbrute, Drumbrute, das obligatorische Keystep).

Leute. Was soll ich sagen. Dieses Ding ist der reinste Wahnsinn mit Billigschalter. Ja, den Schiebeschalter hätte sich Arturia besser sparen können – der ist nicht mal mehr Kalter-Krieg-Retro, der erinnert einfach nur an den Abgrund, der den alten guten Blaise Pascal angeblich immer begleitete. Wenn das der Hintergrundgedanke war: passt.

Ich merke gerade, dass ich über musikalische Werte des Kleinen noch gar nicht zu schreiben anfing… Ja, was soll ich sagen. Die Hafiz-Tastatur mag man oder man findet sie doof. Ich mag sie. Ich bin aber auch kein klassisch (oder sonstwie) geschulter Pianist. Meine Liebste hat den Kleinen am Tag 1 angespielt und das Erste, was sie sagte, war: "Cool, man braucht kein Theremin mehr!". Wo sie Recht hat…

Es gibt so viel zum Entdecken, nicht nur bei der Tastatur – unglaublich, was in den kleinen Kasten so alles an Soundgestaltungsmöglichkeiten passt. Ganz hervorheben mag ich den Sequenzer/Arpeggiator, natürlich mit der Chilischote und dem Würfel. Ehrlich, ich bin ein Step-Sequencer-Afficionado seit Jahrzehnten, aber einen so intuitiven, inspirierenden, ja lebendigen Sequencer hatte ich noch nicht unter den Fingern. (Ok, die von Erica und Vermona habe ich noch nicht probiert.) Irren Arp-Muster in den Sequencer speichern? Bittesehr. Einen laufenden Arp in Echtzeit (!) spielend ändern? Aber ja doch. Zwischendurch würzen und würfeln? Warum nicht! Dieser Sequencer ist so geil, dass er demnächst wohl verboten wird, anders kann ich mir seine Zukunft nicht vorstellen.

Die Klang-Algos, ach, ja, nun, stimmt: die Algos. Über diese wurde schon so viel geschrieben. Die sind nicht minder irre, die meisten kannte ich noch überhaupt nicht mal vom Hörensagen. Wie man ein User-Wavetable macht, habe ich schon rausgefunden – wie daraus eine brauchbare zu machen ist, finde ich hoffentlich noch raus.

Und wem das Ding zu dünn klingt, der hat es einfach so programmiert. Ein Synthesizer ist schließlich auch nur ein Mensch. Freaky hin oder her.

Wie konnte ich den Kleinen so lange ignorieren?!
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F
Vielseitige und günstige Hybrid Wunderkiste
Frank291 25.11.2019
Ich hab den MicroFreak jetzt seit Release und hab gezögert eine Rezension zu schreiben weil man einige Zeit braucht um die Möglichkeiten auszuloten.

Der Microfreak ist super billig und dabei gut verabeitet und ja, dieser Synth ist fantastisch. Ein so vielseitiges Angebot an Synthese Engines findet man derzeit als eigenständige Hardware nur Im Korg Monologue/Minilogue XD der aber eine Komplett andere Strategie fährt ( teurer, normale Tasten, plus analoge VCO) und dafür aber polyphon ist. Dann vielleicht noch die Organelle die aber keinen analogen Filter hat. Mit der OP-1 und OP-Z kann man den Freak auch nicht gut vergleichen, zu unterschiedliche Preiskategorien und beides eher Grooveboxen im miniformat mit weniger Augenmerk auf East und Westcoast Synthese.

Das Einsatzgebiet ist breit gefächert und reicht von Ambient Sounds bis experimentellem Noise, von Techno bis House, von Pop bis Hiphop und RnB. Für mich ist es aber aufgrund der ausgebufften Modulationsmöglichkeiten durch Matrix und Funktionsgeneratoren eine Ambient Geheimwaffe. Atmosphäre kann er nämlich äußerst vielseitig.

Die Features im Detail:

Die Bedienung ist sehr einfach und direkt und auch das Menü finde ich gut gelöst, der Bildschirm hat für mich auch die richtige Größe könnte aber für Menschen mit Weitsichtigkeit zu Problemen führen.

Durch die sehr unterschiedlichen Oszillator Modelle lassen sich viele eigenständige Sounds basteln, die sehr schön in der Klangfarbe durch die Parameter verändert werden können, wenn man sie moduliert enstehen Sounds die man so schon lang nicht mehr in Hardwareform gehört hat, außer vielleicht im modularen Kontext wo Digitale Oszillatoren und Wavetable Module sich die letzten Jahre stark verbreitet haben.
Meine Favorieten sind ganz klar die Wavetables, allerdings fehlt mir hier ein Tines artiger Cycle (also Rhodes oder änliches). Sehr gut sind auch Modal (Holz- bis Metallartige Perkussion) und Karplus-Strong, die man als Stringengine benutzen kann. Überhaupt kann man hier viele Klänge in Richtung Orgel, Strings und Pads einordnen aber auch Plucks und Stabs sind vielseitig möglich. Was mich wundert ist dass man auch einen guten analog klingenden Bass rauszaubern kann, mit Basic Waves (leicht detuned) oder Superwave. Was wirklich fehlt ist eine Noisequelle also farbiges oder weißes Rauschen, ohne kann man eigentlich bis auf Bassdrums und Kicks keine Drumsounds basteln. Meine Anregung an Arturia wäre deswegen gebt uns eine Drumengine mit einem neuen Update, das wär super nützlich!

Einer der Schwachpunkte ist der Filter. Ich finde es sogar etwas ärgerlich damit zu werben dass hier ein SEMartiger Filter verbaut wurde. So viel kann ich sagen, dass klingt Null nach SEM, nicht mal ansatzweise (ich hab 2 andere SEM Filterclones und kenne das Original). Dieser Filter hat eine vergleichweise sehr laute Resonanz und klingt trotzdem brav und glatt. Er schmatzt nicht besonders und hat auch nicht die typischen Sättigungeigenschaften des SEMs. Band und Hochpass haben keinen Biss und der Tiefpass klingt nicht edel, sahnig und seidig wie sein Vorbild. Der größte Unterschied ist aber das Obertonverhalten. Dafür ist das SEM berühmt, das Präzise anheben von Obertonfrequenzen und die funtioniert hier nicht richtig weil die Resonanz zu spät färbt und dann auch noch zu laut in Eigenschwingung gerät. Allerdings tut das Filter seinen Job und grundsätzlich bergrüße ich die Entscheidung bei so einem Synth ein 12dB Filter zu verbauen, die flachere Steigung ist besser für Flächensounds geeignet und macht einfach mehr Sinn in einem paraphonen Kontext.

Die Modulatoren sind gut und vielseitig. Der LFO hat Sync und zusätzlich zu den normalen Wellenformen noch 2 Randomformen. Die ADSR ist eher eine Moogsche Contour Hüllkurve funktioniert aber gut. Der Cycling Envelope ist eigentlich ein Rise und Fall Generator mit Hold Stufe und einstellbarer linearer oder exponentieller Response für Rise and Fall. Drei Modi sind hier möglich, normaler Envelope und zwei LFO modes, einer mit reset der andere frei rotierend.
Die Modmatrix ist perfekt gelöst und ähnelt der EMS Pin Matrix. Überhaupt findet man im MicroFreak eine NoCoast Tendenz mit ein par Westcoast und ein par Eastcoast Funktionen, fehlt eigentlich nur noch ein Low Pass Gate ;)

Der Arpeggiator bietet nur vier Modes (Pattern ist mein Favorit weil teilweise Random) und mit Dice und Spice zwei Tools die sehr schön sind und beide was mit Probability und Gate Längen zu tun haben. Der Sequencer hat bis zu 64 Steps und ebenfalls die Spice und Dice Funktion. Zusätzlich noch 4 mal Motionsequencing bei dem die Reglerfahrten aufgenommen werden können. Man kann im Step Modus aufnehmen oder in Realtime. Ich finde den Sequencer Vorbildlich.

Die kapazitive Tastatur ist für mich das beste Argument sich diesen Synthesizer zuzulegen. Ich hättte sie für den Preis (mit Sequenzer und Arpeggiator) auch ohne Synth gekauft. Der Grund ist simpel: Die CV und Gate Anbindung klappt Vorbildlich und kann vor allem für Modularsynhtesizer verwendet werden. Ich wollte schon immer eine kapazitive Tastaur. Die zwei Pressure Modes werden über einen eigenen CV Ausgang ausgegeben, als Aftertouch oder im Anschlagsmodus. Letzterer kann auch als CV Spur im Sequencer benutzt werden. Das Funktioniert über die Auflagefläche der Finger, je mehr man seine Finger auf der Tastatur hat desto mehr Steuerspannung wird generiert. Für ein expressives und schnelles Spiel eignet sie sich hervorragend um damit Pitchbends oder CV Modulationen zu verwirklichen. Komischerweise finde ich sie nicht gewöhnungsbedürftig sondern natürlich und organisch. Wenn man allerdings ein geübter Keyboarder ist, kann ich mir vorstellen, dass man dadurch etwas vor den Kopf gestoßen wird, weil das Verhalten schon recht anders ist als ein Keyboard. Ich bin Allerdings kein Pianist sondern Soundtüftler und mich macht das Teil einfach glücklich.

Die Schattenseiten dürfen allerdings nicht verschwiegen werden:

- Das erste Firmware Update kam sehr Zügig und hat tatsächlich einige Bugs behoben jedoch gibt es noch Bugs die mich stören:
1. Man kann den Inhalt einer Sequenz nur Step für Step löschen wenn man mit einem kopierten Sound arbeitet. Bei Init Sounds funktioniert die Löschfunktion.
2. Bei kopierten Sounds kann man die Copy und Paste Funktion des Arpeggiators, bei dem man Arpeggios in den Sequenzer laden kann, nicht benutzen. Auch hier funktioniert das bei Init Sounds normal.

- Da der VCA im Polymode digital vervierfacht wird und der Filter wahrscheinlich nicht mit 4 Oszillatoren zurechtkommen würde ohne zu übersteuern, hat man drei daraus resultierende Probleme:
1. Ein starker Lautstärkeabfall der den nicht gerade lauten Output nochmal um einiges drosselt, selbst wenn man im Menü die Loudness um 12 Punkte erhöht. Arturia dass ist zu leise!
2. Durch diese enorme Absenkung ist auf einmal die Passende Abmessung des Filters futsch. Die Resonanz die normalerweise im Mono Mode noch völlig normal mit dem Oszillator eine Einheit bildet und mit ihm Interagiert, ist auf einmal vom Signal separiert und schwebt bzw. pfeifft eigenständig und zu laut vor sich hin. Das hat zur Folge dass die Resonanz nicht mehr hundertprozentig dem Verlauf der Modulation folgt. Das Verhalten ist so unerwartet und eigensinnig das mans einfach hören muss, beschreiben ist hier schwierig.
3. Durch diese Technik kommt es zu mehr Rauschen. Einerseits durch die 4 unabhängigen VCA Decay/Release Zeiten, die aber den Vorteil haben dass sie fast schon echt polyphon klingen. Andererseits wird das Rauschen durch den Filter begünstigt den man in dem Modus nicht offen lassen sollte wenn man Rauschen verhindern will.

- Ein altbekanntes Arturia Problem ist die Netzteilqualität.
Im Eigenbetrieb gibt es zwar keine Störgeräusche aber sobald man mit den CV, Gate und Pressure Outs andere Synths steuert (zB. ein Modularsystem oder Halbmodulare) gibts die typische Brummschleife, ein lautes Fiepsen. Arturia schreibt zwar dass hier ein spezielles Netzteil mit Erdung verwendet wird, anscheinend aber nur den Synth erdet und dabei das Erdungsgleichgewicht im anderen Gerät stört. Ein Workaround ist aber leicht, entweder man kauft sich ein anderes Netzteil oder man machts wie ich und verwendet einen USB Netzadapter der den Synth voll mit Strom versorgt und siehe da man hat keine Störgeräusche mehr.

- Die öffentliche Kontroverse um die Einbindung mit Mutable Instruments wurde von Arturia schlecht gehandhabt, ich hab leider erst davon erfahren als ich schon bestellt hatte. Einfach Werbung über eine angebliche Kooperation zu machen, die in Wirklichkeit einseitiger Natur war, ist unpassabel und hat den Ruf von Arturia im Modularland nicht gut getan. Beim nächsten mal bitte mit etwas mehr Moral und Verantwortung. Vor allem weil es sich bei Mutable um ein Ein-Frau Unternehmen handelt besonders ärgerlich.

Fazit:

Toller Synth mit genialer Tastatur für winziges Geld. Angenehm dass hier wieder mal etwas innovatives auf den Markt kommt, bei dem derzeitigen analog Hype war es lang überfällig das mal wieder in die Digitalrichtung weitergetüftelt wird. Dieser Synthesizer ist perfekt geeignet um das Soundrepertoire um andere Klangfarben zu erweitern. Wem das gefällt und modular unterwegs ist sollte unbedingt mal die Module von Mutable Instruments auschecken vor allem Plaits und Elements.
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S
Experimenteller Allrounder mit Kompromissen
SynthPossum 02.02.2024
Für den Preis bekommt man hier ziemlich viele Oszillatormodelle und dazu noch durch Paraphonie die Möglichkeit Akkorde zu verwenden.
Unter den Oszillatoren sind auch ziemlich viele experimentellere Modelle wie Wavefolder, Formant und Granular. Bei manchen besteht aber eine extrem hohe Lernkurve. Gleichzeitig ist zwischen manchen Modellen der Untschied nicht sofort eindeutig, wie z.b der Unterschied zwischen Basic Waves und V.Analog.

Der Wavetable Oszillator ermöglicht auch modulieren der Wavescan Einstelltung was bei dem Preispunkt ziemlich selten ist.
Leider sind die Factory Wavetables eher so mittelmäßig.

Für den Wavetable und Sample Oszillator können über Midi Control Center wavs importiert werden, die Schreibgeschwindigkeit ist nur leider ziemlich langsam. Gleichzeitig hängt sich bei mir Midi Control Center immer wieder auf. Glücklicherweise ist das ein zu selten benötigter Prozess um wirklich ärgerlich zu sein.

Für den Preis ist die präsenz von zwei Hüllkurven ziemlich gut. Der Cycling Envelope kann zu einer typischen Hüllkurve umgeschaltet werden um als zweite normale Hullkürve zu fungieren. Etwas schade ist, dass ein A D/R S Envelope verwendet wurde anstatt eines ADSR mit seperat Regelbaren Delay und Release. Bisher hat dies aber zum Glück nur sehr selten gestört.
Die Mod Matrix ist verglichen mit anderen digitalen Synthesizern ziemlich intuitiv umgesetzt. Fast alle Encoder können auch auf dem Assign Button als Ziel gestzt werden, selbst die Osizilator Typ Auswahl ist modulierbar.

Die Para-funktion funktioniert besser als ich erwärtet hätte, die Akkorde klingen ziemlich gut. Nur leider fügt diese Funktion einen Chorusartigen Effekt bei manchen Sounds hinzu.

Das Keyboard selber ist viel besser als ich erwartet hätte.
Es ist nicht so schwer zu spielen wie ich befürchtet hätte und Aftertouch ist ziemlich nützlich um etwas Bewegung zu Sounds hinzuzufügen.

CV/Gate ausgänge zu haben ist für den Preis ziemlich nett. Die Midi Minijacks für In und Out finde ich aber ein bisschen Besorgnis erregend. Man muss ziemlich viel Gewalt anwenden um sie ein und auszustecken, manchmal hat man schon Angst man macht die Steckerbuchse kaputt.
Glücklicherweise kommt der Synth auch schon mit 2 5 Pin auf Minijack Typ B Midi Adaptern.

Die Verarbeitung ist nicht anders als man für den Preis erwarten würde. Da die meisten Funktionen digital sind wiegt der Synth auch nicht viel.
Die meisten Encoder fühlen sich ziemlich gut an, nur die Orangen Endless Encoder auf dem Oszilator Bereich wirken bei vielen drehen ziemlich lose.

Für den Preis ist der Synth ein ziemlich guter "Allrounder", erst recht durch die Paraphonie funktion. Die Dinge die mich stören sind eher Kleinigkeiten und alleine der Spaß den man beim experimentieren hat macht gleicht diese Kleinigkeiten direkt aus.
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SR
Einfach perfekt und perfekt einfach
Stefan Rüesch 15.02.2024
Das negative zuerst: Der Hauptschalter ist winzig - wie bei einem LED Teelicht - einfach grausam, aber er hält natürlich.

Ist das - ich kann es nur Wunderwerk nennen - dann aber an, wird man sofort in seinen Bann gezogen. Vorweg: Das online Handbuch zu lesen, lohnt sich, wenn man den Synth in seiner Tiefe kennenlernen will. Doch selbst beim durchprobieren der Presets und wildem Regeln an den Drehknöpfen steigt die Begeisterung, denn dieses kleine, günstige Wunder kann nahezu alles.

Der Sound ist fantastisch und die Klänge lassen sich durch die zahllosen Modulationsmöglichkeiten nach Herzenslust formen. Von härteste dreckigem Acid bis zum weichen analog klingenden Ambientsynth - man kann so viel herausholen und alles klingt geil, der Ton lebt und lässt sich bewegen. Hat man die einfache Modmatrix erstmal grob verstanden, pitenzieren sich die Möglichkeiten noch weiter. Mit dem passenden Mic kann man das Teil zudem auch als Vocoder nutzen.

Zu dem gewaltigen Sound Design Umfang gesellt sich noch ein richtig guter Step Sequenzer und Arpeggiator hinzu, beides total easy zu bedienen und übelst geil. Mit der Spice und Dice Taste rührt man zudem noch eine wahre Bombe an Zufall in die Soundsuppe. Das experimentieren damit macht Freude, gibt Flow und macht süchtig. Anders als bei anderen Synths hat man nämlich sofort Erfolge. Aber keine Angst: Weiss man, was man tut, hat man die eiserne Kontrolle über das Laborinstrument.

Ein weiteres Highlight ist die Tastatur, die so kultig einzigartig und trotzdem so ausdrucksstark bespielbar ist. Vergrößert man die Aufliegefläche des Fingers, gesellt sich ein Effekt dazu. Voilà: Aftertouch. Das ganze reagiert flott und je mehr man damit spielt, umso geiler findet man es.

Die Verarbeitung ist insgesamt einwandfrei und makellos. Der Freak fühlt sich gut an und hat ein logisches, übersichtliches Layout.

Alles passt - sofort kaufen. Ich verwende ihn gemeinsam mit dem ASM Hydrasynth Explorer über eine Loopstation - eine sehr potente Verbindung.

Kaufen, kaufen, kaufen!
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e
elGerhado 07.03.2021
Die Hauptmotivation für den Kauf war die Tastatur und die ist im Endeffekt auch das Highlight an diesem Instrument. Man kann darauf sehr ausdrucksstark spielen und zwar auf eine Art und Weise, wie das auf einem mechanischen Keyboard mit Velocity und Aftertouch nicht geht. Das fühlt sich einfach anders an.
Ich betreiben meine Instrumente sehr gerne mit Batterie, weil ich viel unterwegs bin, wo man geerdete Steckdosen nicht oft findet. Batteriefach gibt es zwar keines, aber über USB nimmt der MicroFreak weniger als 1,5W auf und das ermöglicht mir mit einem einfachen Powerpack, das ich für's Handy sowieso immer dabei habe, oder mit dem Laptop als Energiequelle eine lange Zeit im Freien zu spielen. Die fehlende Erdung macht sich für die kapazitive Tastatur dabei gar nicht bemerkbar. Sie funktioniert einfach immer so, wie sie soll. Dazu kommt, dass das Gerät sehr leicht ist und gut in die Laptoptasche passt. Es gibt nichts, das ich kritisieren könnte. Der Preis ist wirklich sehr günstig, aber wenn es einen doppelt so großen Synthesizer mit den gleichen Funktionen um den doppelten Preis gäbe, würde ich ihn bevorzugen. So ein tolles Keyboard und davon nur 2 Oktaven - das ist schade zumal ich damit quasi nur live einspiele und das als erfahrender Keyboarder gern auch beidhändig tun würde. Die vielen ausgefeilten Arpegiator- und Sequenzer-Funktionen mögen ja ganz lustig sein, wie auch die vielen anderen Zufallsgeneratoren, die man mit Rückkopplungen über die Modulationsmatrix bauen kann, aber dieser Trend von vor 100 Jahren (Zufallsprozesse als musikalische Ereignisse zu verkaufen) nimmt in letzter Zeit schon ein Bisschen überhand in der elektronischen Musik und wird von mir persönlich nicht gepflegt. Wer es mag, dass "Hilfe, Hilfe, Mammi, der Synthesizer spielt schon wieder verrückt", wird aber sicher auch gut bedient.
Sound:
Wer von Arturia die brutalen Steiner-Parker-Filter gewohnt ist, wird mit dem analytisch arbeitenden 12dB/Okt Filter des MicroFreak etwas ernüchtert. Im Vordergrund steht hier eindeutig die digitale Tonerzeugung und das saubere Filter stört dabei nicht wirklich. Ich finde, ja, die Klänge haben allesamt sehr digitalen Charakter und den bringt das Filter auch nicht weg, aber wer es analoger möchte, soll sich halt einen MiniBrute kaufen.
Nach einem Monat habe ich noch nicht alle klanglichen Möglichkeiten erforschen können und das Mikrofon für den Vocoder muss auch erst nachbestellt werden, damit ich diesen beurteilen kann. Ich denke, dass ich noch lange Spaß an diesem und Inspiration durch diesen Synthesizer haben werde und empfehle ihn jedem, der schon alles an analogen, PCM, FM und sonstigen Standardklängen satt hat, aber sich doch nicht zu weit in technisch komplizierte Methoden einarbeiten möchte. Man muss absolut kein Freak sein, um neuartige Klänge interessant zu finden und eigentlich muss man sehr froh sein, dass es nach so langer Zeit der Rückschritte nun doch einmal wieder etwas Ungehörtes gibt.
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E
Jack of all Trades
Enemoy 31.03.2022
Jack of all Trades - Master of None

Ich habe den Microfreak als einen meiner ersten Synthesizer gekauft, weil er an vielen Stellen als einer der besten Einsteigersynthis beworben wird und viele Features hat. Vor allem die inzwischen ca. 16 verschiedenen Oszillatoren geben gerade Einsteigern die Möglichkeit, viele Arten von Synthesis kennenzulernen. Ich hatte sehr viel Spaß mit dem Gerät, muss aber sagen, dass es an vielen Stellen nicht unbedingt meinen Geschmack trifft und mir zu Digital klingt. Der Synthesizer möchte ein bisschen was von allem können, was eben auf die Kosten passiert, dass er nichts sehr gut kann.

Was ich sehr gut finde sind:
+ Die Modulationsmatrix, welche einen guten Überblick über die Patches gibt
+ der Cycling Envelope, mit dem man sehr viel Spaß beim Rumspielen haben kann und der sich gerade in Live-Situationen super eignet
+ der Analoge Filter

Was leider fehlt, sind zum Beispiel On-Board Effekte.

Aber gerade für den Preis von ca. 300€ (ohne Mikro) erhält man ein Gerät, was sich für sehr digitale Klänge vielseitig einsetzen lässt. Ich bin ehrlich und muss sagen, dass es nicht das richtige Gerät für mich war und ich meinen Microfreak nach nun ca. 2 Jahren wahrscheinlich verkaufen und durch einen Minilogue xd ersetzen werde. Aber ich würde deswegen nicht sagen, dass der Synthesizer schlecht ist und vor allem für den Preis bekommt man sehr viele Möglichkeiten, Sounds zu designen.
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D
Spaßmaschine
Dynho 27.08.2022
Ein Mini-Synth mit Mega-Synthesemöglichkeiten. Stundenlang kann man sich beim Herumprobieren verlieren, man gelangt immer wieder zu unerwarteten Soundergebnissen. Der Stepsequencer mit den vier Automationlanes macht auch Laune. Einzig mit der Tastatur konnte ich mich noch nicht so richtig anfreunden. Aber der MicroFreak funktioniert ja auch mit einer externen Tastatur.
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P
Klasse Synth
PortLibertine 17.03.2023
Nach mehr als drei Jahren im Gebrauch, kann ich nur sagen, dass ich sehr zufrieden bin mit dem Microfreak von Arturia.
Nach dem Kauf des Synthesizers kamen immer wieder neue Updates, welche das Spektrum der Features erweitert haben.

Ich benutze das Gerät, (natürlich) als Synth, aber auch als Midi Keyboard, wenn nötig. Er ist klein & handlich, deshalb, ideal für mein Setup, weniger ist meistens mehr, & in diesem Fall, 100 % richtig. Das einzige Problem, welches ich bisher hatte, ist, wenn man anfängt, ist es schwer aufzuhören. Von daher, zugreifen & sich selbst überzeugen.
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Arturia MicroFreak