Ich habe mir den Bogner La Grange bestellt, da ich nach einem geeigneten Pedal suchte, welches mir die typische Plexi-Verzerrung gibt auch bei niedrigeren Lautstärken, als ein echter Plexi voll aufgedreht.
Ganz vorweg sprachen mich das schicke Design und Bogners exzellenter Ruf an, Dinge etwas extravaganter aber dennoch höchst professionell anzugehen. Als der Effekt ankam, durfte man sich selbst direkt der tadellosen und sehr hochqualitativen Verarbeitung überzeugen die Bogner liefert. Eine bereits eingesetzte Batterie kam mitgeliefert, war allerdings schon so gut wie leer... macht meiner Meinung nach eher weniger, wer benutzt denn ohnehin noch groß Batterien in seinen Effekten;)
Zum Sound und zu den Features/der Bedienung:
Alle zusätzlichen Switches zu den normalen Reglern machen sehr viel Sinn und sind allesamt sehr gut einsetzbar (selbst der Variac-Switch von dem ja sonst nicht allzu viele groß begeistert waren). Die Bedienung ist relativ intuitiv, allerdings nur zu einem bestimmten Grad, da man sich durchaus Zeit mit dem Pedal nehmen muss um es erst einmal vollkommen zu verstehen und zu erkennen, wie sich die einzelnen Parameter gegenseitig beeinflussen und wie sie miteinander arbeiten.
Selbst kleine Veränderungen an den Reglern machen sich schon durchaus im Sound und in der Verhaltensweise bemerkbar. Im Großen und Gazen klingt der La Grange tatsächlich sehr lebendig und schafft es ein authentisches Spielgefühl zu vermitteln, (fast) so als ob man gerade wirklich einen Plexi spielt - dies kann ich dadurch sagen, da ich einen Handwired Plexi bei mir stehen hab und demnach sehr gut weiß, wie es ist einen zu spielen.
An dieser Stelle komm ich allerdings nun zu dem was mich eher persönlich gestört hat an dem Pedal:
- es kann sehr leicht zu hell und spitz im Ohr werden (um in einer Band durch den Mix zu kommen, mag das sehr gut sein, angenehm es alleine zu hören ist es leider nicht). Daher ist es unumgänglich sich eine gewisse Zeit lang mit der Klangbildung des Pedals auseinanderzusetzen.
- es ist faszinierend wie lebendig es klingen kann, allerdings hatte ich in allen drei Gain-Stufen immer irgendwo das Gefühl, dass es fast schon zu viel Verzerrung ist, die einem geliefert wird. Diesbezüglich ist die Verzerrung sehr unlinear, wenn man das so sagen kann, als ob man ständig versuchen müsste ein wildes Pferd zu zügeln, das versucht auszubrechen. In diesem Sinne ist sehr viel Kontrolle beim Spiel erforderlich, da in der Tat jede Kleinigkeit gnadenlos aufgedeckt wird und mit zum Klang beiträgt.
Als Fazit lässt sich so sagen, dass es kein "einfaches" Pedal ist, in vielerlei Hinsicht. Man muss wissen, wie man es benutzt und man selbst wird als Spieler sehr gefordert. Ich finde, Bogner hat einen hervorragenden Job mit dem La Grange gemacht, für den sich, wie gesagt, jeder Cent meiner Meinung nach lohnt, vorausgesetzt man weiß, wie man ihn zur Geltung bringen kann.