Harley Benton TE-90QM Trans Red

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Harley Benton TE-90QM Trans Red
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1
A
Lady in Red! Wow!
Anonym 12.03.2016
Ich suchte als weiteres Übungsgerät und zur Bereicherung meiner Sammlung eine Thinline-Tele, entweder mit klassischer Pickup-Bestückung oder mit P-90-Pickups. So wie wahrscheinlich die meisten Gitarren-Nerds scrolle ich normalerweise im Schnelldurchlauf über die preiswerten Exemplare, ohne sie überhaupt wahrzunehmen. Die Harley Benton TE-90QM Trans Red sieht so verdammt gut aus, das das Auge automatisch ?hängenblieb?.
Die Fotos, die technischen Daten und die Sound-Beispiele waren sehr ansprechend. Da ich in meiner Jugend in den 80ern bereits ausreichend Erfahrung mit Gitarrenschrott gesammelt habe, war ich skeptisch. Die Namen damaliger Hersteller von Gitarrenkopien sind im Hinterkopf immer noch mit einem ?Schamfaktor? belegt. Nun hier handelt es sich um einen neueren Namen, und angesichts des günstigen Preises war ich bereit den Versuch zu wagen.

Die Gitarre kommt piekfein aus der Verpackung. Aus dem Karton fällt eine kleine Karte von der Thomann-Qualitätskontrolle, aus der hervorgeht, dass jemand die Gitarre eingestellt hat. Die Waage zeigt ein Gewicht von 2,85 Kg.
Optische Mängel muss man etwas suchen. Bei meiner gibt es nicht allzu viel zu meckern: Das Ende des Bindings an der Oberseite der Halstasche ist nicht ganz perfekt, im Cutaway gibt es einen etwa 5 x 5 mm großen Lackfehler, der nachpoliert werden muss, das Binding in den F-Löchern ist nicht ganz perfekt ausgeführt, die F-Löcher sind innen nicht komplett sauber entgratet, die matt schwarze Farbe im Hohlraum ist nicht ordentlich aufgetragen, das Palisander-Griffbrett hat zwei kleine optische Fehler im Holz, welche aber keinen Einfluss auf Klang oder Bespielbarkeit haben. Die Decke ist sicher keine AAA-Qualität, aber durchaus attraktiv. Alles eigentlich nicht der Rede wert, später sitzt sowieso keiner mit einer Lupe vor der Klampfe. Also kein Problem, bestanden.
Ausstattung und Technik: Der Korpus besteht aus einem einteiligen, schön gemaserten, etwa 7mm starken Mahagoni-Boden, einem hohlgefrästen Mittelteil aus gleichem Holz, mit durchgehendem Sustain-Block, und einer recht dicken (ca. 10mm), schön in Wölbung gefrästen, dekorativen Ahorndecke, welche um die F-Löcher herum auf ca. 4mm heruntergeschliffen ist.

Die verwendeten Schrauben sind offenbar zu weich. Fast alle Schraubenköpfe haben bereits vom einmaligen Anziehen im Werk scharfkantige Grate.

Sehr gut gefällt mir die Hardtail-Bridge, die verblüffend nach PRS aussieht, einen massiven Eindruck macht, und die ggf. erforderlichen Einstellungen ermöglicht. Die Hülsen auf der Rückseite waren nicht komplett eingesetzt und mussten vorsichtig nachgedrückt werden.
Das Tonpoti war leider etwas zu tief eingesetzt, so dass der Knopf leicht auf der Decke schliff. Die Überwurfmutter des PU-Wahlschalters war locker und musste leicht nachgezogen werden.
Sehr schön gefällt mir der nur sehr leicht lackierte, einteilige Ahornhals mit Palisander Griffbrett. Bis auf Hochglanz ist nur die Kopfplatte lackiert, so dass der Hals eine wunderbare, schnelle Griffigkeit aufweist. Die Halsform ist kein ?thin C?, sondern eher ein klassisches D, liegt aber sehr gut in der Hand. Das verwendete Palisanderholz ist, ebenso wie die Korpusdecke, keine perfekte AAA-Sortierung, aber durchaus o.k. Das Holz ?schreit? nach einer Lemon-Oil-Kur. Zur Markierung gibt es im Griffbrett schöne Abalone-Dots und an der Seite eingesetzte Creme-Dots.

Der beworbene Graphitsattel ist nicht verbaut. Stattdessen hat die Gitarre einen sauber gekerbten, beigefarbenen Sattel. Es könnte synthetischer Knochen (aus Knochenmehl und Bindemittel gepresst) sein, sieht für mich aber mehr nach Kunststoff aus.

Die 22 Bünde sind keine ganz großen Jumbo-Bünde, sondern ebenfalls eher klassisch, sagen wir mal Medium-Jumbo, also nicht ganz so flach, wie ganz früher bei ?Big F? üblich, aber auch nicht so dick, wie die das heute meistens machen. Die Bünde sind alle sauber eingesetzt und gut abgerichtet, aber nicht poliert. Die Enden der Bunddrähte stehen bei meinem Modell freilich noch scharfkantig leicht über das Griffbrett über. Das ist nicht schön, lässt sich aber leicht beheben, wenn man mit Schleifklotz und 400er Schleifpapier umgehen kann. Bei der Gelegenheit wird dann auch das Griffbrett gereinigt und geölt und die Bünde werden poliert.
Ebenfalls gut gefallen mir auch die leicht laufenden, hochglanzpolierten, gekapselten Mechaniken, unbekannter Herkunft (nichts eingegossen und kein Zeichen auf dem Getriebedeckel), welche sehr an Kluson bzw. Göldo MK6 erinnern.

Auf der Kopfplatte gibt es neben dem ?Harley Benton?-Schriftzug noch eine Beschriftung, die so schüchtern klein und unleserlich ist, dass ich sie, trotz Lesebrille, erst mit Hilfe einer Lupe entziffern konnte: ?True Quality Sound?. Gut, dann wollen wir mal hören!
Die Saitenlage ist nicht superflach, sondern normal und gut bespielbar, schließlich handelt es sich nicht um eine Schredder-Gitarre. Der Hals könnte vielleicht noch eine Idee gerader eingestellt werden. Ebenso ließe sich eine noch flachere Saitenlage problemlos realisieren. Die Pickups sind recht hoch eingestellt, schauen wir mal. Die Oktave ist fast perfekt eingestellt. Nach minimaler Korrektur zweier Saitenreiter ist die Intonation über das gesamte Griffbrett gut. Der Hals ist also bundrein und die Saitenkerben im Sattel haben offenbar die korrekte Tiefe!

Erschrocken bin ich, als ich das Gerät am Clean-Kanal der Fender-Röhre angeschlossen habe.
Der Sound war einfach grauenhaft, viel zu schrill am Steg und undefiniert am Hals und bereits bei minimal aufgedrehtem Volume an der Gitarre verzerrt! Da stimmte definitiv etwas nicht! So sollen P90 nicht klingen!
Also musste die Pickup-Einstellung überprüft werden! Es zeigte sich, dass die Pickups viel zu hoch eingestellt waren. So kann das nichts werden! P90-Pickups haben stärkere Magneten als normale Single Coils und brauchen daher auch mehr Abstand von den Saiten, um deren Schwingungen nicht zu behindern. Die von den moderneren Single Coils bekannte ?Stratitis? tritt bei P90-Single Coils noch viel leichter auf. Wer nicht weiß, wie das Einstellen geht: Man drückt die E-Saite auf den 22ten Bund und misst dann den Abstand zwischen dem Polpiece und der Saite. Während sonst 2,5mm bis 3,5mm Distanz ein guter Anhaltspunkt ist, werden hier etwa 4,5mm gebraucht. Bei der dünnen e-Saite kann man sich auf bis zu 3,5mm nähern. Man schließt die Gitarre dann an, und prüft, ob bei beiden Tonabnehmern die beiden E-Saiten gleich laut sind. Die Feineinstellung einzelner Saiten ist durch leichtes rein-/rausdrehen der Polpieces möglich. Außerdem habe ich die Pickups so justiert, das der Steg-Pickup nur minimal lauter ist als der Hals-Pickup. Das beeinflusst den Sound in der Mittelstellung, ist aber natürlich Geschmackssache, welchen Pickup man in dieser Stellung deutlicher hören möchte.

Der Lohn dieser Einstellarbeit ist ein ganz hervorragender Klang! Super Sustain, Brillanz, schöne Obertöne, alles was wir hören wollen. Schön warm und bluesig am Hals, rockig und durchsetzungsstark am Steg und traumhaft in der Mittelstellung. Ein schöner Crunch, von leicht bis fetter, lässt sich in jeder Stellung durch Aufdrehen des Volume-Potis an der Gitarre regulieren. So sollte es sein!
Ein klein wenig Reverb, etwas Hall, wenn es noch mehr drücken soll, vielleicht noch ein bisschen Kompressor und die Welt ist in Ordnung!
Die Gitarre klingt natürlich nicht genau wie die klassische Tele, das kann sie angesichts des verwendeten Holzes, der andersartigen Brücke und der P90-Tonabnehmer auch gar nicht. Das hier ist keine 1:1 Kopie, sondern ein Instrument mit eigenem, sehr angenehmem Charakter. Sie klingt anders, aber keinesfalls schlechter. Die Soundbeispiele von Thomann geben den Klang recht gut wieder, nur das Indie-Beispiel gefällt mir nicht so gut, das kann meine TE-90QM mit etwas weniger Volume an der Gitarre schöner. O.k. ist schon klar, das ist Geschmackssache.
Der Sound ist jedenfalls enorm vielseitig. Die Wilkinson Pickups sind wirklich brauchbar, nicht so übermäßig aufgekratzt, wie manche P90 anderer Hersteller. Layout und Sound gehen am ehesten in Richtung der auch guten, ebenfalls in China produzierten Modern Player Tele Thinline von ?Big F?. Das zur Verfügung stehende Soundspektrum eignet sich nach meinem Geschmack für eine Vielzahl von Musikstilen. Von Blues, Bluesrock, Country Rock, Pop, Indie, Hazey bis Hardrock ist alles möglich. Heavy Metal und noch härtere Gangarten sind naturgemäß nicht ihr Metier (meins auch nicht). Wenn es denn unbedingt sein muss geht aber ausnahmsweise auch Metal. Mit zunehmendem Gain am Amp muss man sich aber auch zusehends mehr mit dem Volume-Poti an der Gitarre zurückhalten, da die P-90 Pickups wirklich viel Output liefern.

Nach den Einstellarbeiten klingt die TE-90QM übrigens auch ohne Verstärker sehr gut. Schön ausgewogen und natürlich deutlich lauter als eine vollmassive E-Gitarre.

Fazit: Bei der Harley Benton TE-90QM Trans Red handelt es sich um eine ernsthafte Gitarre, die aufgrund ihrer hervorragenden Gene mit etwas Nacharbeit, aber ohne Austausch irgendwelcher Teile, ein sehr gut zu bespielendes und gut klingendes Instrument darstellt, welches sehr universell einsetzbar ist und sich hinter den großen Mitbewerbern und eventuell auch Vorbildern nicht zu verstecken braucht. Die vorgefundenen Mängel sind nicht tragisch, lassen sich leicht beheben und treten teilweise auch bei deutlich größeren Namen auf. Gespart wurde hier offenbar an der Holzsortierung (das ist die Optik, nicht die physikalische Holzqualität), ein wenig am Finish und durch die Umgehung des Zwischenhandels und das ist für mich das richtige Ende. Diese Gitarre hat meine Sichtweise auf die preiswerte Thomann-Hausmarke Harley Benton enorm ins Positive gewandelt. Keine Ahnung, wer die Dinger konstruiert, aber Respekt, derjenige versteht sein Handwerk. Verbesserungspotential gibt es natürlich, nicht nur bei den Schrauben, sondern sowohl bei der Sorgfalt in der Fertigung, als auch bei der Qualitätskontrolle beim Hersteller und bei Thomann. Die Pickups hätten korrekt eingestellt sein müssen, da der Sound ?out-of-the-box? absolut nicht zumutbar war. Hätte ich mir nicht zu helfen gewusst, wäre das ein Fall für die Retour gewesen. Ich denke mal, dass das ein Einzelfall ist. Daher werde ich hierfür keine Punkte abziehen, denn das würde dem tollen Instrument nicht gerecht werden.

Also: Wenn dieses Instrument korrekt eingestellt ist, braucht sich niemand dafür schämen, im Gegenteil die Kollegen werden staunen! Sie spielt sich sozusagen organisch und klingt wie Marzipan! Dann trägt die Gitarre den Schriftzug ?True Quality Sound? mit Recht auf der Kopfplatte! Die Font-Größe kann man ruhig etwas größer (stolzer), oder besser lesbar wählen.

Die vorhandenen Soundbeispiele geben den Klangcharakter ehrlich wieder! Sie sind auf jeden Fall nicht geschönt. Ich nehme mal an Thomann verwendet aus Gründen der Vergleichbarkeit immer den gleichen Amp und die gleichen Effekte, mit gleichen Einstellungen. Würde ich jedenfalls so machen. An einem individuell eingestellten, guten Verstärker kann sie durchaus einen noch besseren Sound liefern. Ehrlich, ich bin begeistert!

Einstellarbeiten und geringfügige Nacharbeiten waren bisher bei allen meinen Gitarren fällig, auch bei den US-Modellen (alle im Einzelhandel erworben). Wichtig ist nur, dass das was man in die Hand bekommt zunächst einmal bespielbar ist. Feintuning ist dann immer möglich! Für Anfänger und im ?Schrauben? weniger erfahrenen Gitarristen empfiehlt sich natürlich die Hilfe eines Gitarrenbauers, oder wenigstens eines erfahrenen Freundes, für die Einstellungen, insbesondere falls das Problem mit der Einstellung der Tonabnehmer auch bei anderen Exemplaren auftritt. Es lohnt sich aber auf jeden Fall bei Sound- oder Haptik-Problemen nicht gleich die Flinte ins Korn zu werfen. Die Basis ist wirklich super! Solange nichts kaputt ist, muss da definitiv nichts getauscht werden!

Nicht nur für Anfänger zu empfehlen! Ich finde jeder Gitarrenliebhaber sollte eine haben!

Ich hoffe dieser Review hilft bei der Entscheidungsfindung!
Keep on rocking!
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M
Rote Schönheit
MartinInWeiss 03.08.2019
Seit ich vor einem Jahr für meine halbwüchsige Tochter eine HB DC 680 erwarb, deren Qualität mich positiv verblüffte, habe ich für mich selbst, obwohl schon reif an Jahren und Dilettant, mittlerweile vier Harley Bentons (SC-Custom, ST 62, TE 52 und jetzt TE 90QM) gekauft und dudele auf Ihnen zu meinem bloßen Vergnügen und mit wachsenden Erfolg über einen Katana 100 herum. Die TE-90 QM gefiel mir schon optisch sehr gut, und weil das Konzept Tele-Form/Hollowbody/P90 mich interessierte. Sonntags bestellt, Dienstag war sie da und Ihr Anblick war wirklich atemberaubend, obwohl die Holzmaserung der Ahorndecke eher schwach ist und weder den Abbildungen noch denen auf YouTube entsprach. Die Verarbeitung war jedoch makellos und der Gesamteindruck gar lieblich. Insbesondere der Hals und die sauber nivellierten und nicht hervorstehenden Bünde sind positiv hervorzuheben, weniger schön war deren weidezaunartige Mattig- und Rauigkeit. Die habe ich daher poliert.
Und noch einen Mangel gab es: Das Klangpotentiometer war total schwergängig. Da ich die Gitarre trotzdem behalten wollte, beriet ich mich mit dem Thomann Service und erhielt 2 Tage darauf kostenlosen Ersatz für das Poti. Beim Ausstauch desselben habe ich die lobenswerter Weise ab Werk mit abgeschirmten Kabeln ausgeführte Verdrahtung so modifiziert, dass nicht, wie vorgefunden, Signalmasse über die Abschirmung geführt wird, sondern diese nur einseitig am zentralen Massepunkt angeschlossen ist und für Signalmasse jeweils eigene Strippen eingezogen: Im Ergebnis ist die Klampfe jetzt auch bei offenem Volume und ohne Körperkontakt frei vom Brummen, vor dem Umbau der Masseführung gab es bei losgelassener Gitarre das typische Surren. Nebenbei bemerkt habe ich für eine vergleichbare Störfreiheit ST-62 und TE-52 komplett mit geschirmten Leitungen und Kupferfolie aufgewertet, lediglich meine SC Custom fand ich in dieser Hinsicht ab Werk OK.
Klanglich ist die TE90-QM ein guter Kompromiss zwischen dem LP Clone und dem Tele Clone TE-52. Im Clean Bereich ist sie weniger brillant als letztere, jedoch nicht so dumpf und muffig wie die SC Custom, vielmehr ist der Sound des Neck-Pickup voll und trotzdem höhenreich und offen klingend, während das Bridgepickup geradezu trötend hohl und mittig klingt. Beide gemeinsam klingen rund, voll und sehr detailliert. Der Output der Pickups ist recht hoch, im High Gain Bereich imponiert das Instrument mit singenden Leadsounds und einem ungemein rotzigen Brett, dass man in dieser Form keinem meiner anderen Spielzeuge entlocken kann. Alles in allem eine sehr gelungen Gitarre mit guten Allround-Qualitäten und einer ebenso hinreißenden wie eigenständigen Optik sowie überdies mit 3 kg angenehm leicht.
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S
Red Beauty
SunnyG 07.12.2022
Optik: Eine wunderschöne Gitarre mit toller Maserung auf der Vorderseite. (Hochglanz mit Tiefeneffekt)
Bei genauer (sehr genauer) Suche sind mir nur die folgenden und absolut unwesentlichen optischen Mängel aufgefallen: (Jammern auf hohem Niveau und nur der Vollständigkeit halber erwähnt.)
- Ein kleiner (ca. 1mm) heller Einschluss im Lack hinten an der
Stirnseite des Übergangs zum Hals. (Von vorne und bei normaler
Gitarrenhaltung nicht zu sehen.)
- Das Kunststoffbinding in den F-Holes ist am Innenrand stellenweise
nicht ganz gratfrei (Lässt sich mit ein paar vorsichtigen Strichen mit
einer feinen Feile leicht beheben.)
- Ein kleiner dunkler Einschluss im Lack auf der Rückseite (Geht im
Gesamtbild der Maserung unter)
Des Weiteren sind noch zwei Punkte an meinem Exemplar zu bemängeln welche mich doch etwas stören:
- Der Halspickup sitz leicht in Richtung Steg verkippt in seiner
Ausfräsung.
- Der Pickupwahlschalter ist eine sehr wackelige Angelegenheit. Er
schaltet sauber und ohne Geräusch um hat jedoch ein deutliches
Spiel auf seiner Achse.
- Die Eingangsbuchse ist locker und dreht sich leicht in ihrer
Metallblende.
Wie gesagt das ist Jammern auf hohem Niveau. Die Gitarre ist ein absolutes Schmuckstück.

Die Intonation war im Anlieferungszustand in Ordnung, die Saitenlage für meinen Geschmack jedoch noch etwas zu hoch.

Die Saiten selbst fühlen sich sehr stumpf an. Das hat sich mit ein paar Strichen Fast Fret schnell beheben lassen. Das reicht für die Testphase zunächst aus. Demnächst gibt’s dann sowieso einen neuen Satz Saiten.

Die Tuner verrichten ihren Zweck, stimmstabil ist die TE90QM. Allerdings haben zwei der Mechaniken etwas Spiel. Falls mich das auf Dauer stören sollte, werde ich hier einfach auf Locking Tuner umrüsten.

Die Eingangsbuchse ließ sich unproblematisch festziehen. (Und hält seitdem bombig.)

Und jetzt zum Sound: Wie es sein soll liegen die Roswell T90s irgendwo zwischen Singlecoil und Humbucker. Der Output ist höher als bei Singlecoils und bringt den Verstärker schneller in den Crunch-Bereich. Schön. :-) Eine Feinjustage und das Ausrichten vor allem des Halspickups habe ich für das erste Setup beim Saitenwechsel geplant. Mal sehen was da für Überraschungen auf mich warten. Eine der beiden Einstellschrauben des betreffenden Pickups hat etwas Luft unter dem Kopf. Eventuell sind hier stärkere Federn unter dem Tonabnehmer notwendig.
Was mir negativ auffällt ist, dass die Störeinstrahlung in die T90er deutlich größer ist als bei meinen anderen Strat- und Tele-Nachbauten. Zugegeben die Strat musste ich zunächst auch mit Kupferfolie abschirmen, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erhalten. In diesem Fall dürfte das durch den Semi-Holow-Aufbau der TE90 etwas schwieriger werden. Für den High Gain- Einsatz ist diese Gitarre also nicht zu gebrauchen. Die Saitenerdung ist ebenfalls unzureichend ausgeführt. Das Bruzeln wird deutlich lauter, wenn die Finger nicht auf den Saiten liegen.

Nachdem ich mir sicher war, dass mich die Gitarre nicht nur optisch überzeugt und ich sie deshalb behalten werde habe ich mich an ein gründliches Setup gemacht.
Zunächst musste ich feststellen, dass die Bünde nicht ganz sauber nivelliert waren. Der Höhenunterschied bei einigen Bundstäbchen war nicht allzu groß, so dass das mit einigen Strichen mit dem Schleifklotz schnell erledigt war. Die Rundungen mit der Bundfeile nachfeilen und mit feiner Stahlwolle die Oberfläche polieren. Abschließend noch etwas Lemonoil fürs dunkel gebeizte Griffbrett. Nun färbt auch das Holz nicht mehr die Fingerkuppen dunkel. 
Jetzt noch den schräg stehenden Halspickup ausgebaut und festgestellt, dass hier keine Federn verbaut sind, sondern der Tonabnehmer einfach auf zwei Schaumstoffwürfel aufliegt. Hier habe ich zwei Federn und eine zusätzliche Schaumstoffauflage gegen das Kippen eingelegt. Jetzt passt die Ausrichtung und eine Höhenjustage ist auch möglich.
Die Reiter im Steg habe ich dann gleich noch vor dem Aufziehen der neuen Saiten etwas nach unten geschraubt.
Die neuen Saiten drauf und die Saitenlage noch etwas weiter nach unten korrigiert. Den Hals Pickup minimal nach oben geschraubt. Jetzt spielt sich die Red Beauty noch einmal so gut.
Ach ja. Die Halskrümmung musste ich bei der ganzen Aktion nicht nachstellen und die Intonation passt ebenfalls noch.

Mein Resümee: Toller Sound gepaart mit einer traumhaften und außergewöhnlichen Optik und das zu einem super Preis. Die Gitarre war im Anlieferzustand durchaus spielbar aber erst nach einem Setup (Fret Job + Saitenhöhenjustage) macht sie so richtig spaß.
Nachtrag: Mittlerweile habe ich die Blech String Trees durch Roller String Trees und die Mechaniken durch HB Lockingtuner ersetzt. (Eine der Mechaniken hatte etwas spiel.) Jetzt ist die Stimmstabilität noch besser. Auch extreme Bendingssessions machen der Stimmung nichts mehr aus.
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Unglaubliches Hammerteil
Martin912 20.06.2019
Ich hatte einen ganzen Tag bei Thomann verbracht und hauptsächlich Fender Jazzmaster (ca. 1000.-€) und Jaguar Klampfen (ca. 1500.-€) ausprobiert. Diese waren natürlich klanglich noch wesentlich differenzierter und vielseitiger, aber musste ständig nachstimmen :-(
Am Ende bin ich einfach auf die HB Tele gestoßen und konnte mich nicht mehr trennen und hab sie dann auch gleich so mitgenommen. Das waren meine Gründe:

- wunderschöne Lackierung und gute Verarbeitung
- saubere Bespielbarkeit und Oktavreinheit, bei meinem Teil
- ich mußte kaum nachstimmen, die Mechaniken arbeiten sehr exakt
- Die P90S Pickups kommen den großen Brüdern schon recht nahe
- ich suchte etwas günstiges im Richtung Jazzmaster, Jaguar
- jetzt habe ich einen mellow warmen, LP-ähnlichen und singenden P90 - Klang zum 2. Gitarristen mit Strat, Tele und dünnem Sound, was sich super ergänzt, Ton am Röhrenamp supercool.
- Diese Tele ist sehr angenehm leicht, liegt gut in der Hand und ist sehr sauber verarbeitet,
- der Hals ist für meinen kleinen Hände optimal
- die Bridge ist sehr stimmstabil, klar, druckvoll und präzise
- die Mensur ist optimal auf die Gitarrenlänge abgestimmt
- der Klang ist genau das, was ich suchte,
- am Röhrenamp (Engl) und einem Vox AC klingt die dermaßen super, daß ich sie nicht mehr loslassen konnte, jede geringste Gainstufe, der Zerrausklang, das Sustain und auch Vollgas sind einsame Spitze gemessen an so einem schmalem Preis
- im Vergleich hab ich das Modell mit Humbucker ausprobiert (blau), die nicht annähernd an diesen Klang kommt
- man kann sie für sehr viele Stilrichtungen einsetzen vor allem wenn jemand mit dünnen Stratsounds spielt ist das eine tolle warme Klang Ergänzung und hebt sich ab

Fazit: was die thomännische Hausmarke hier abgeliefert hat ist nur erstaunlich, bin voller Freude
Evtl. hatte ich auch Glück so ein gut eingestelltes Instrument zu finden, jedenfalls sind auch andere davon schwer beeindruckt
Dieser Besuch hat sich voll gelohnt und wie immer waren alle sehr freundlich und hilfsbereit - Vielen Dank Thomann Crew
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U
Mehr Gitarre für den Preis geht wohl kaum!
Uwe059 21.07.2017
Ich hatte ein Bild dieser Gitarre gesehen und mich dann kundig gemacht. Als ich den Preis erfuhr, dachte ich allerdings, das könne nur Schrott sein. Es gab aber sehr gute Beurteilungen (auch bei Amazona.de) und dann habe ich sie einfach mal bestellt und mir gesagt, wenn sie nichts taugt, dann geht sie zurück. Sie ging nicht zurück!

Zuerst zur Kritik:

Einstellung ab Fabrik war wahrlich nicht ok und natürlich, das Griffbrett brauchte satt Lemon Oil. Der Übergang von lackierter Kopfplatte zum nur matt lasierten Hals war spürbar rau, was aber mit feinem Schleifpapier schnell zu beheben war. Auch sind die seitlichen Innenräume etwas schlampig mit schwarzem Lack lackiert, aber man schaut ja nicht ständig mit der Lupe durch die Schalllöcher. Was aber wirklich nicht sein sollte ist, dass die Schrauben, mit denen der Hals mit dem Körper verbunden ist, nicht richtig angezogen waren ( man konnte die vorderen beiden durch vorhandenen Schlitz zwischen Hals und Körper sogar sehen). Kein Wunder, dass Saitenlage und Intonation nicht richtig eingestellt waren bzw. werden konnten. Nachdem die Schrauben angezogen waren, ich den Hals mit Lemon Oil behandelt,10er Saiten aufgezogen und Saitenlage sowie Intonation optimal eingestellt hatte, stand aber fest, dass ich die Gitarre definitiv behalte.
Es lag zwar eine kleine unterschriebene Karte von Thoman bei, dass die Gitarre auf ihre Qualität hin überprüft wurde, aber ich hatte den Eindruck, dass sich die Kontrolle hier wohl darauf beschränkt hatte, nachzusehen, ob eine Gitarre im Karton ist. Vielleicht sollte Thomann einfach 50 oder 60 ¤ mehr verlangen und eine wirklich Endkontrolle durchführen. Die Gitarre wäre dann immer noch geschenkt.

Denn das ist sie wirklich. Abgesehen von den oben beschriebenen Kritikpunkten ist sonst alles auf der Habenseite. Die Gitarre sieht nicht nur sehr gut aus sondern spielt sich auch hervorragend. Die Bünde sind perfekt abgerichtet und er Hals liegt angenehm in der Hand. Die P90 Tonabnehmer von Wilkinson überzeugen und klingen richtig gut. Auch die Mechaniken sind leichtgängig und halten die Stimmung sehr gut. Für gerade mal 179 ¤ eine Menge Gitarre. Unglaublich! Natürlich ist meine Fender Elite Thinline hochwertiger, aber die hat auch fast das elffache gekostet. Ob sie allerdings mehr als zehnmal so gut wie die Neue ist, das wage ich zu bezweifeln.

Wenn man also von vornherein akzeptiert, dass man noch einige Wartungs- und Einstellungs-arbeiten durchführen oder durchführen lassen werden muss, dann kann man diese Gitarre bedenkenlos bestellen und wird sicher nicht enttäuscht werden.

Kaufempfehlung!
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H
TE-90 QM Trans Red
HerrBerrrt 19.01.2024
Hallo, darf diese Gitarre nun knapp 1 Jahr mein Eigen nennen und denke das es bei der Entscheidungsfindung sehr hilft, neben verschiedenen anderen Videoplattformen und Testberichten, hier Bewertungen über das Musikinstrument zu lesen.
Habe die Gitarre wie gewohnt gut verpackt und ohne Beschädigungen mit DHL zwischen den Weihnachtstagen und Silvester 2022 zugesandt bekommen. Das Auspacken und auch die anschließende mit viel Zeit vorgenommene Begutachtung ließen keine Mängel erkennen. Die Decke sah in natura noch schöner aus als auf den Bildern. Je nach Tageslicht/Lichtquelle unterschiedlich, mal heller mal dunkler aber immer atemberaubend schön und das dunkel gehaltene Griffbrett passt optisch einfach prima. Ob es auf anderen Griffbrettern angenehmer ist zu spielen, wer weiß. Ich merk keinen Unterschied zu meinen anderen Gitarren. Der Ahornhals ist sehr angenehm zu greifen und die Hand gleitet ohne irgendwelche nicht sauber gearbeiteten Stellen vom Kopf bis zum Korpus. Dazu ist der Hals gerade für Menschen mit kleineren Händen ein Segen, für mich optimal. Die Bundstäbchen, die eine angenehme Höhe zum spielen haben, sind allesamt ordentlich verarbeitet. Kein reißen oder kratzen am Finger, kann natürlich von Instrument zu Instrument anders sein. Sie hätten etwas besser poliert sein können aber vor dem aufziehen neuer Saiten die Stäbchen mit Schleifpapier Korn 600 kurz geschliffen und mit einem Leder nachpoliert, dann auch kein Grund mehr zur Beanstandung. Das Binding am Korpus ist sauber verarbeitet, lediglich an den F-Holes sind innen etwas scharfe Kanten aber wer fummelt da rum?
Was jedoch nach ca. einem 3/4 Jahr nicht so schön war, auf einmal fehlte das Abalone Inlay im 9 Bund. Ob im Proberaum oder zu Hause verloren, keine Ahnung war raus und ärgerte mich doch sehr. Thomann war aber hier mit einem guten Service und ihrer Garantie zur Stelle. Ist zwar jetzt ein pearloid farbenes verbaut aber kein Problem.
Der Volumenregler und auch der Tonregler laufen nicht ganz 100 % rund aber wenn ich sie mit denen meiner Epiphone Les Paul vergleiche dennoch um Weiten besser. Der Tonregler schleift etwas am Korpus, was für mich nicht wichtig ist, da ich ihn eh immer komplett offen spiele und nicht groß hin und her drehe. Die Schrauben an der Klinken-Buchse waren auch etwas scharfkantig aber mit einer Fingernagelfeile bzw. ganz feinem Schleifpapier schnell entschärft ( hier hatte Thomann mir auf Anfrage sogar welche kostenlos zum austauschen zugesandt - dafür nochmals danke).
Vielleicht nun noch das wichtigste, der Klang. Die P 90 in Verbindung mit meinem Vox Röhren Amp hören sich verzerrt wunderbar an, haben mich absolut überzeugt und ich spiele die Gitarre liebend gerne. Auch Clean hat sie einen warmen,vollen Klang und auch hier nichts auszusetzen. Hatte sie zuerst über einen Fender Champion 40 angespielt, einem modeling Amp dessen verzerrter Bereich, nun mal nicht gerade der Brüller ist und eigentlich nur Clean was aussagen konnte. Die Saitenlage absolut okay, es scheppert nichts, alle gedrückten Töne klar und sauber auch ohne Verstärker zu hören. Brauchte nichts verstellen oder einstellen. Die Saitenreiter waren ordentlich, gerade, sauber eingestellt und die Octavereinheit im 12 Bund passte mit dem Flageolettton jeder Saite überein.
Die Gitarre ist angenehm leicht und ich bevorzuge sie gegenüber meinen anderen Gitarren auf Grund des tollen verzerrten Sound und der Bespielbarkeit.
Hätte ich sie noch nicht, ich würde sie mir holen.
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W
Super Preis / Leistungsverhältnis !!!
Wilfried3384 29.08.2014
Sie hat ja für eine Tele schon außergewöhnliche Zutaten, Halbakustikbody mit leicht gewölbter Decke und zwei F-Löcher die auch mit Binding eingefasst sind. Es gibt kein Pickguard oder E-Fach, alles das macht sie zu einer sehr individuellen Tele.

Die Verarbeitung ist sehr gut. Durch die Lackierung schimmert die Maserung des Holzes prima durch. Die Decke ist mit einem Wölkchen Furnier versehen und durch das Binding schön eingerahmt. Auf der Rückseite und an den Seiten ist der Verlauf des Holzes gut erkennbar. Hier wurde nichts verdeckt wie z. B. durch milchige- oder gar ganz deckende Lackierungen. Das positive Erscheinungsbild wird noch mit dem geschwärzten Boden der Innenseite des Korpus im Bereich der F-Löcher abgerundet. Ein kleines und feines i-Tüpfelchen, das den edlen Eindruck noch weiter unterstützt.

Wie oben schon erwähnt, ist die Verarbeitung sehr gut und das trifft auf den Hals zu. Bünde sind perfekt abgerichtet, entgratet an Seiten, Sattel sauber gefeilt und die Halsschraube tut ihren Dienst wie sie soll. Die dauergeschmierten Mechaniken sind qualitativ gut und vor allem stimmstabil. Der Lack des Halses ist eher matt und griffig als glänzend und speckig. Die Kopfplatte von oben gesehen mit dem HB-Decal strahlt dort mehr Glanz aus. Gesamt sitzt der Hals passgenau im Korpus und ist bombenfest verschraubt.
Das Profil würde ich als flaches “D“ bezeichnen und hat mit den z. Zt. immer mehr in Mode kommenden Modern C-Profilen, außer das sie beide dünn sind, nicht viel gemeinsam.
Meine Hauptgitarre von vier Telly‘s ist eine frisierte Fender Baja mit einem fast halben Baseball-Schläger. Umso bemerkenswerter ist für mich das Profil der HB-Tele, mit dem ich sehr gut zurecht komme auch mit einem 11er Satz!!! Der ist bei mir Pflicht. Kommen wir zur Geschmacksfrage, der Voreinstellung. Niedrige Saitenlage, 10er Satz drauf und der Hals-PU zu hoch eingestellt. Da ja Geschmäcker bekanntlich verschieden sind „Gott sei DANK“, meiner ist das nicht. Das gerade erwähnte geändert und alles ist perfekt, Hals eingestellt, Bundrein, Stimmstabil, etc.

Wer sich für P90 PU‘s begeistert, der weiß was kommt… Crunch, Overdrive etc. über den Volumenregler steuern, KLASSE, je weiter man aufdreht, umso mehr fährt man in die Sättigung oder umgekehrt. Dabei bleiben die Pickups immer dynamisch ohne zu komprimieren. Nicht ohne Grund sind die P90 die Brücke zwischen Single Coils und Humbucker. Die beiden Wilkinson PU’s klingen, wie erwartet gut und die Potis lassen sich leicht und gleichmäßig drehen. TOP!!!

Thinline sind ja reichlich bekannt und auch begehrt. Ihr Korpus ist im Regelfall nur im oberen drittel ausgehöhlt und mit einem F-Loch versehen. Das ist hier nicht der Fall. Ähnlich wie bei ES-Modellen befindet sich nur in der Mitte, vom Hals bis Korpus Ende, volles Holz. Das macht sich beim trocken anspielen positiv bemerkbar. Die Resonanz des Korpus ist intensiver, lauter und dabei sehr leicht und wunderbar handlich.

Soundmäßig klingt die Harley Benton TE-90QM Trans Red für ihren Preis sehr erwachsen. Reagiert auf jede Nuance meines Plektrums ob weich, hart oder gedämpft. Die P90 bringen je nach Verstärkerart und Einstellung der Potis eine Vielzahl verschiedenen Sounds mit sich. Ob von Jazz, Blues bis Crunch, Overdrive bis Classic Rock, egal, da sind sehr viele Leben in dieser Gitarre, die entdeckt werden möchten. Nur zwei, die hat sie auf jeden Fall nicht: den hellen Tele Twäng und Metal. Aber dafür gibt es weiß Gott genug andere Gitarren!!! Es lohnt sich sie auszuprobieren! Eine absolute Empfehlung!
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A
Rock & Roll
Andreas120 20.02.2016
Nach dem Auspacken der Gitarre entfuhr mir erst mal ein "WoW ...". Sieht deutlich teurer und gediegener aus, als es der Preis vermuten lässt!
Leider wich die anfängliche Begeisterung dann einer gewissen Ernüchterung.

Was mir gleich beim ersten Anspielen auffiel war, dass trotz sehr hoher eingestellter Saitenlage, die Saitenreiter fast am Boden der Grundplatte auflagen, also eine tiefere Einstellung der Saitenhöhe fast nicht mehr möglich war. Als ich mir den Hals im Bereich der Halstasche angesehen habe, stellte ich fest, dass der Hals Richtung tiefe Saiten zudem tiefer lag als im Bereich der hohen Saiten. Also musste es an der Fräsung der Halstasche liegen, die nicht 100 prozentig gerade und waagerecht war.
Ich habe das dann mit einem Stückchen Hartholz, welches ich immer wieder nachgefeilt habe so hinbekommen, dass ich einen brauchbaren Kompromiss gefunden habe, der Hals nun horizontal wie vertikal annähernd im korrekten Winkel in der Halstasche liegt und sich die Saitenreiter nun vernünftig einstellen lassen. Dies hat ja auch wieder Einfluss auf die Tonabnehmer, da es bei P90 PU?s ja keinen Rahmen gibt, in dem sich die PU?s beliebig in der Höhe verstellen lassen. Bei P90 gibt?s ja nur 2 Schrauben und wenn die zu weit gelöst werden, wackelt irgendwann der ganze PU.

Daneben hatte das Griffbrett bzw. die Bundierung im Bereich ab dem 8. Bund bis etwa 12. Bund einen Buckel. Das fiel erst auf, als ich dann die Saitenlage nach den beschriebenen Halsmaßnahmen auf meine bevorzugte Saitenhöhe und die Halsneigung mittels des Trussrods korrekt eingestellt habe. Also dann noch das volle Programm: Bünde sorgfältig abrichten, Griffbrett und Bünde polieren und Sattel nachkerben.
Aber es hat sich gelohnt. Die Gitarre lässt sich jetzt wirklich hervorragend spielen, zudem sich der Hals gut anfühlt (matt lackiert, nicht zu dünn, nicht zu dick) und sich die Saitenlage nun ohne Bundscheppern schön tief einstellen lässt, was vorher nicht annähernd möglich war.

Die Elektronik ist dagegen gut und fehlerfrei ausgeführt und die verwendeten P90 PU's aus dem Hause Wilkinson lassen nicht gleich den Wunsch nach Replacement PU's aufkommen.

Angeschlossen an verschiedene Amps zeigt die Harley Benton ihr Rock & Roll Herz. Durchsetzungsfähige Sounds mit einem beachtlichen Sustain schmettert die schöne Harley Benton aus den Speakern und aufgrund der P90 PU's ist der Ton immer schön knackig, rund und nie matschig. Sehr gut!

Leider konnte die Harley Benton ihr Potential erst nach vielen Stunden handwerklicher nachträglicher Optimierungen entfalten, was nicht von jedem zu bewerkstelligen ist, zumal auch nicht jeder im Besitz der erforderlichen Gitarrenbauwerkzeuge ist. Deshalb kann ich bezgl. der Verarbeitung nur eingeschränkt Punkte vergeben.

Mir macht die Gitarre jetzt richtig Spaß, lässt sich nach allen Optimierungsmaßnahmen nun angenehm und leicht spielen und überzeugt mit einem Sound, für den man auch durchaus mehr bezahlen würde.
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WW
....ich war verhalten skeptisch...aber dann!!
Willi Winzig 06.12.2017
Sie kam etwas verspätet via DHL....ganz plötzlich ist, wie jedes Jahr, Weihnachtspaket-Zeit.....!
Toll verpackt und eiskalt. AUSPACKEN.......und ich war begeistert!
Erst mal 2 Stunden aufwärmen lassen, die Gute...!

Zu meiner Person:
ich spiele seit etwa 42 Jahren Gitarren aller Art, besitze davon 4 Stück (Singlecut Solid + Semihollow, 12-String Akustik, eine Spanische...) je nach Lebenslage mehr oder weniger intensiv, aber immer nur zum eigenen Vergnügen.
Damals, zu Beginn, ausschließlich Rock a`la AC-DC, mittlerweile Blues und Electronic (ROLAND MC 505 + JD-XI)
In den 70ern natürlich in etlichen Band`s...wie jeder zu dieser Zeit. Viel Enthusiasmus und wenig Geld.
Das bleibt haften.
...eine neue Gitarre wäre mal wieder angesagt....

Vor wenigen Wochen besuchte ich dann ein grosses Musikhaus in Köln....Gitarren ohne Ende, der Überblick war sofort weg......irgendwann nahm ich mir eine....irgendeine....und verschwand im Übungsraum.....klasse.....die nächsten drei Gitarren, ebenso willkürlich gewählt, bespielte ich auch......

Ja! Es gab Unterschiede. Jedoch nicht SO immens, wie die Preisdifferenzen, welche ich erst "danach" feststellte, vermuten ließen.
10x so teuer war definitiv nicht 10x so gut.
Und an meinen "Spielkünsten" änderte sich durch den Preis ebenfalls nichts....die Kaufentscheidung war gefallen: 400,-? reichen für meine Zwecke.

Zurück zur TE-90QM........
Sehr sehr gute Verarbeitung. Hölzer und Oberfläche makellos ( ich bin Tischlermeister )....einwandfreie Haptik. Sie liegt gut in der Hand, die Bünde sind "XL", aber nicht störend. Halsprofil absolut ok für mich, Saitenlage für mich etwas zu hoch, kann man ändern und ist individuell.
Der Sound "CLEAN" ist sehr....harmonisch, kraftvoll und glasklar...."GAIN" haut er einen fast um!
Man merkt der "Vorteil" einer Semihollow, Den der Art der Saitenbefestigung....einfach klasse!
Fast unglaublich, wie viel Gitarre es für SO WENIG Geld gibt! Zum etwa gleichen Preis gab es in den 70ern eine HERTIE-Caster.....meine erste "Gitarre": Kein Vergleich!

"Negatives":
Die beiden Poti-Knöpfe waren kurz vor`m "am Lack kratzen"...die Poti`s sind nicht exact gerade montiert, der Sitz der Knöpfe zu tief....also sofort durch welche mit weniger Sitztiefe ersetzt.
Und:
Ich spiele zumeist im Sitzen...wegen der mitlaufenden Sequencer....und da stört das obere Korpushorn ein wenig. Aber da kann die Gitarre nichts dafür, ich werde die richtige Spielhaltung schon herausfinden.

Im Gesamten gibt es für diese wunderschöne Gitarre von mir eine ganz klare Kaufempfehlung!!
Man macht damit nichts verkehrt!
Qualität, Sound, bespielbarkeit: für mich TOP!!

Von wegen "Billigmarke" !!
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H
Immer wieder unfassbar ...
HV08/15 21.05.2020
... wie die das bei Thomann/Harley Benton für diesen Preis hinkriegen. Mal ehrlich - eine Hollow Body im Tele-Shaping mit Mahagonikorpus und Quilt Maple Top für unter 200 Euro, wer würde da schon etwas erwarten?

Dann das Paket: Out of the box perfekt eingestellt, perfekt verarbeitet. Ein Schönheit, ich habe keine Fehler gefunden.

Eigentlich wollte ich ja etwas zum Basteln haben für die langweiligen Corona-Tage, aber das lohnt sich kaum.

Gut, zwei von den Tunern haben nach kurzer Zeit den Geist aufgegeben und ließen sich kaum noch drehen, aber ich wollte sie sowieso gegen Kluson 18:1 Tuner austauschen, habe ich inzwischen auch gemacht.

Aber sonst? Die PUs sind echt klasse, von clean bis zu ganz dreckig verzerrtem Blues. Besonders nice!

Die Pots sind ordentlich und Fullsize, nicht diese Mikro-Teile, wie man sie von vielen anderen Herstellern kennt. Den Cap könnte man noch tauschen. Aber das war's dann auch schon.

Also alles in allem: Hammer!

Nachtrag: Habe mittlerweile Tonerider P-90 Vintage Pickups eingebaut. Da bleiben keine Wünsche offen.
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Harley Benton TE-90QM Trans Red