Ibanez RGMS8-BK Multiscale

Zu meiner Person: Ich habe mit 18 mit dem Gitarre-spielen angefangen (einem Ibanez 7-Saiter) doch dann kam die Uni, der Job und nun, mit fast 30, war dieses Hobby mehr oder weniger auf Eis gelegt.
Ich bin seit Jahren fasziniert von 8 Saitern und habe auch schon mittlerweile 4 besessen, doch alle wieder verkauft weil Ich bei keiner einzigen davon ein tiefes E sauber intonieren konnte.
Als Ich die RGMS8 gesehen hab dachte Ich jedoch, die könnte Ich mal ausprobieren und mal schauen, ob die Leidenschaft für die Musik wieder aufkeimt.
Und siehe da!
Ausgepackt, ausprobiert und es war sofort klar: die bleibt!
Zum positiven:
- Extrem sauber verarbeitet, der Hals sitzt milimetergenau im Korpus, es sind überhaupt keine Lücken erkennbar
- Der Hals ist Ibanez-typisch extrem bequem und es gibt praktisch keine Eingewöhnungszeit mit dem fan-fret Griffbrett. Auch Freunden, die sonst weder 8 Saiter noch fan-fret spielen, haben sich sofort darauf wohl gefühlt
- Perfekte Intonation über alle Saiten, so etwas hab Ich noch nie erlebt, gerade im tieferen Register!
- Vergrößerter Tuner für die 8. Saite: Würde sagen, man könnte auch eine 90er Saite einspannen
- Die Tonabnehmer klingen (Ibanez untypisch..) hervorragend!

Negatives:
- die Potis schleifen etwas, nicht die beste Qualität
- Das Griffbrettdreieck über dem Sattel könnte den einen oder anderen optisch stören

Das war's aber auch schon!
Alles in allem eine 4 Sterne Gitarre für mich, die jedoch mit geringem Aufwand (Potis austauschen, eventuell Locking- Tuner) locker eine 5 wird!

Habe mir die Gitarre vor etwa 3 Monaten gekauft als meine erste 8 Saiter.
Und erstmal vorab: für diesen Preis meiner Ansicht nach eine wirklich gute Klampfe - besonders fürs Riffing.

Zum Aussehen: Stimmt auf jeden Fall mit den Bildern überein und ist sauber verarbeitet.
Mir sind keine erwähnenswerten Macken oder dergleichen ausgefallen. Was hier direkt noch zu erwähnen ist, ist dass die Gitarre durch den starken Body unglaublich schwer ist, wodurch man allerdings 0 Neckdive hat. Das kann man also je nach Priorität positiv oder negativ sehen.

Zur Voreinstellung: Den Halsstab musste ich ein ganzes Stück nachziehen um das Fretbuzzig loszuwerden, was aber kein großes Problem darstellt, da ersten sowohl Inbusschlüssel für die Bridge als auch ein Metallstab zum justieren des Halsstabes mitgeliefert wird und dieser nicht am Kopf sondern nach dem 24. Fret verstellt wird, was ich als wieaus angenehmer empfinde als mühsam einen Inbusschlüssel zwischen die Saiten zu fummeln und den Hals dort zu justieren.

Zur Bridge: Auch hier musste ich noch etwas nachstellen, was bei dem Preis aber durchaus zu verstehen ist. Entgegen meiner Erwartung ist es doch recht angenehm die Hand für Palmmutes auf die Monorail Bridge zu legen. Und auch Funktionstechnisch ist es einfach eine gute, funktionelle Bridge. Was ich an dieser Stelle allerdings ein wenig bemängeln muss ist, dass die Maximaleinstellung bei manchen Saiten nur ganz knapp ausreicht um perfekte Oktavreinheut zu erzielen. Da es aber wirklich sehr nah rankommt ist auch damit gut zu leben. Ein wenig nervig ist allerdings, dass die Bridge nicht geerdet ist, daher gibt es immer ein Knacken beim berühren und wieder loslassen der Bridge. Dies ist allerdings aufgrund des Aufwandes die einzelnen Rails miteinander zu verbinden und dann zu erden im vergleich zu dem Preis für die Gitarre durchaus nachvollziehbar.

Zur Halsregion: Das Profil des Halses ist meiner Meinung nach gut durchdacht, da wir es natürlich hier mit 8 Saiten zutun haben ist dafür der Hals recht Flach um die Saitenanzahl Breite zu kompensieren. Das hat mich wirklich gefreut, dass es trotz 8 Saiten recht angenehm zu spielen ist.
Das Fretboard ist auch sauber verarbeitet allerdings war es wirklich sehr trocken als es hier ankam und hat die ein oder andere Behandlung mit Öl genossen.
Die Frets sind sauber ausgeführt und es gab keine scharfen Ecken wo man sich die Hände aufreißen könnte. Die Intonation wird leider ab dem 12. Fret etwas in Mitleidenschaft gezogen. Heist auf dem 24. sind die Töne ein wenig zu tief, trotzdem bestmöglich eingestellter Bridge. Ist aber nichts was man nicht mit ein wenig mehr Druck auf die Saite regeln könnte. Die Fanned Frets spielen sich auch sehr angenehm für jemanden, der noch nie mit einer Multiscale Gitarre gespielt hat (wie mich). Grade in den höheren Bünden empfinde ich es sogar eher angenehmer als mit einer Single Scale. Die Werksaiten sind okay fürs erste warm werden, allerdings für meinen Geschmack selbst in Standard Tuning (E B G D A E B F#) ein wenig zu Floppy. Daher würde ich empfehlen zum kauf gleich einen Satz einzukaufen.

Zur Kopfregion: Der Saitenreiter ist sauber gearbeitet, für meinen Geschmack allerdings ein wenig zu Tief von Hause aus, weshalb es nahezu unmöglich ist das Fretbuzzig völlig zu entfernen. Aber auch das ist nur ein minimales Problem.
Zu den Tunern ist nichts besonderes zu sagen, sie halten das Tuning für den Preis recht gut, ein sehr schönes Detail ist allerdings, dass der Tuner der tiefsten Saite dicker ist als der Rest, um auch wirklich Starke Saiten hindurchzufühen. Was darunter leider leidet ist die Übersetzung, da durch die Stärke dieser entgegen wirkt und das präzise stimmen erschwert im Gegensatz zu dem Rest der Saiten.

Zu der Elektrik kann ich leider nichts sagen, da ich mich erstens überhaupt nicht damit auskenne und habe daher das Elektrikfach noch nie geöffnet.

Was ich allerdings sagen kann ist, dass durch den 5-Way-Switch eine riesige Bandbreite an verschiedenen, kristallklaren Clean Sounds entfesselt. Daher macht es auch echt Spaß man den Gain von 100 runterzudrehen und wunderschöne Chords zu spielen.
Die Pickups sind wirklich sehr Bassreich, was zwar dem Cleansound viel Fülle verleiht, allerdings im Hi Gain Djent Rausch einem schnell zum Verhängnis wird. Der hohe Bassanteil matscht den Tone ziemlich zusammen, was aber schnell gelöst ist durch entweder ein EQ Pedal oder bei Modding Amps/DI Aufnahmen ebenfalls schnell zu beheben.


Was noch wichtig zu erwähnen ist für die, die vorhaben so wie ich dieses Monster noch runter zu Tunen (Meine Stimmung: E B G D A D A D): durch den Tuner der tiefsten Saite habe ich ohne Probleme meine 100er Basssaite durchbekommen. Allerdings durch den der 7. für eine 70er Saite musste ich das Loch des Tuners nachbohren. Zum Glück sind dies keine Locking Tuner was das ganze Unterfangen weitaus erschweren würde.

FAZIT: Für den aufgerufenen Preis ist diese Gitarre wirklich, trotz der kleinen Baustellen, eine gute Gitarre für eine 1. 8 Saiter und auch Fanned Fret zum reinschnuppern. Ich spiele nachdem ich diese ganzen Eingriffe gemacht hab echt super gerne auf ihr sowohl einschläfernd ruhige Chords als auch scheppernde djenty Riffs.

Selbst auf der günstigen Schiene baut Ibanez gute Gitarren. Ich hab sie etwas tiefer gelegt, (Halsstab fast zwei Viertel Drehungen) auf Fis gestimmt (Meshugga stimmen auf F und so „sollte“ sie ab Werk gestimmt sein) und los gespielt.
Ich komme gut damit zu Recht. Das hat mich etwas überraschend, da ich mit den bisherigen 7 Saitern von Jackson und LTD nicht warm geworden bin. Da war immer eine tiefe Saite zu viel.
Das ist für mich eine ganz andere Gitarre, eher im Kopf ein Bass mit Zusatzsaiten. Angenehm überrascht bin ich, dass in den hohen Lagen die Bendings superleicht vom Finger gehen.
Sound ist flexibel, Verarbeitung sehr gut.