5. Fretless, E-Upright und Exoten

Bundlos glücklich? Der Fretless-Bass

Franz Bassguitars Sirius 5

Als besondere Form des E-Basses sind die bundlosen Instrumente zu erwähnen, die Fretless-Bässe. Sie verfügen wie die klassischen Streichinstrumente über keine Bundstäbchen auf dem Griffbrett. Um auf einem derartigen Bass gut zu intonieren, muss man schon eine gewisse Übung und ein gutes Gehör mitbringen, weil man die Töne ja nach Gehör beim Greifen nachregulieren muss.

Während uns die Bundstäbchen das korrekte Raster der zwölf Oktavtöne liefern, können Töne auf dem bundlosen Instrument stufenlos verändert werden, sodass minimale Abweichungen schon zu tonalen Unkorrektheiten führen können.

Fretless-Bässe haben einen tollen singenden Grundsound, mit dem sich vor allem Balladen wunderbar veredeln lassen. Hört euch z.B. mal Pino Palladino bei Songs von Paul Young aus den 1980er-Jahre an – dort hört ihr einen Fretless-Basston zum Niederknien! Sie sind aber für Anfänger aus den genannten Gründen sicherlich weniger gut geeignet.

Der E-Upright-Bass

NS Design NXT5 E-Kontrabass

Eine weitere besondere Form des elektrischen Basses ist der so genannte E-Upright-Bass ("aufrechter Bass"). Darunter versteht man gewissermaßen einen "Zwitter" aus Kontra- und E-Bass. Das Instrument steht wie der Kontrabass aufrecht zwischen den Beinen des Bassisten und wird stehend oder im Sitzen gespielt. Es ist jedoch ein Instrument aus massivem Holz und muss daher elektronisch verstärkt werden.

Diese Bassform sieht man in der Rockmusik selten, was vielleicht daran liegt, dass der Musiker dadurch an eine Stelle auf der Bühne gebunden ist. Im Jazz oder im Jazzrock wird der E-Upright hingegen deutlich häufiger eingesetzt und ist durch Bassisten wie Eberhard Weber auch einem breiteren Publikum bekannt.

Bereits in den 50er-Jahren produzierte die deutsche Firma Framus einen elektronisch verstärkten Kontrabass. Die Firma Clevinger hatte als erste mit E-Uprights nachhaltigen Erfolg.

Kopflos?

Steinberger XS-1FPA

Haben Sie schon einmal einen Bass "ohne Kopf" gesehen? Diese Instrumente, die vor allem in den 1980er-Jahren sehr populär waren, nennt man Headless-Bässe. Sie besitzen keine Kopfplatte, der Hals wirkt am Sattel wie abgesägt - was er auch ist! Ein solcher Bass wirkt optisch zierlich und bringt logischerweise etwas weniger Gewicht auf die Waage.

Waren die kopflosen Bassgitarren in den 1980er-Jahren allgegenwärtig, so ist ihr spezielles Design heute bei vielen Musikern etwas verschrien und wird nicht selten entsprechend belächelt.

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