7. Erweiterte Funktionen

Einige Digitalpianos verfügen neben hochwertigen Tastaturen und authentischen Klängen über weitaus mehr Funktionen. Einige Modelle besitzen einen sogenannten Arranger, mit dem Du Keyboard und Digitalpiano vereinen kannst. Es ist möglich, sich wie bei einem Keyboard von verschiedenen Styles/Rhythmen begleiten zu lassen und mit unterschiedlichen Instrumenten dazu zu spielen, ohne dabei auf eine gewichtete Klaviatur verzichten zu müssen.

Weitere Funktionen sind:

Recorder

Eine Funktion wäre beispielsweise die interne Aufnahme der selbst gespielten Stücke, die mit verschiedenen Möglichkeiten am Rechner/Tablet etc. bearbeitet werden können.

Sounds – eine umfassende Auswahl an Klängen diverser Tasteninstrumente

Neben Klavieren und Flügeln ist eine weitere Auswahl der Sounds ebenfalls möglich. Einige Hersteller bieten über 1600 verschiedene Sounds (u. a. Gitarre, Orgeln, Drums etc).

„Bluetooth MIDI“
Verknüpfte Instrumenten-Apps können Dein musikalischen Horizont erweitern. Einige Hersteller bieten die Möglichkeit, sich über Bluetooth oder Kabel mit Ihrem Smartphone oder Tablet zu verbinden. So kann man durch entsprechende Apps z. B. eine Aufnahme bearbeitet werden oder auch eine Lernfunktion zugeschalten werden.

„Bluetooth Audio“
Lass Deine Musik vom Smartphone oder Tablet abspielen und vom Lautsprechersystem des Digitalpianos wiedergeben. So kannst Du zu Deiner Lieblingsmusik auch noch Klavier spielen.

Mikrofon-Eingang / Vocalist

Ermöglicht den Anschluss eines Gesangsmikrofons, welches über das Digitalpiano zu steuern ist. Das Signal des Mikrofons kann über einen Vocalisten gesteuert werden. Mithilfe dieses Gerätes, was in einigen Digitalpianos bereits eingebaut ist, kann die Stimme beispielsweise gedoppelt oder mit Effekten beleget werden. Mit einem Knopfdruck kann der Spieler/Sänger wie mit einem kompletten Chor singen oder einen Halleffekt wie in der Kirche erzeugen.

Touchdisplay

Auch im Bereich Musikinstrumente setzt man natürlich auf einfache Bedienung, so gibt es in der heutigen Zeit Instrumente mit Touchdisplay, bei denen sich beispielsweise eine Flügelklappe digital öffnen oder schließen lässt. Eine einfache und intuitive Bedienung ist wie bei Tablets oder Smartphones gewährleistet.

Metronom

Fast alle Digitalpianos besitzen mittlerweile ein Metronom, das ein gleichmäßiges Tempo durch gleichmäßiges Anschlagen von Notenwerten vorgibt. Zum Üben von Stücken ist das Metronom ein wichtiges Hilfsmittel. Jedes Musikstück hat ein gewisses Tempo und eine Taktart, die beim Spielen eingehalten werden müssen. Das Metronom hilft hierbei und gibt gleichmäßig das Tempo vor.

Anschlüsse

Alle genannten Anschlüsse sind letztendlich zum Verbinden von Instrument und Rechner zu sehen. Jedoch gibt es bei weitem mehr Möglichkeiten, die mithilfe von MIDI/USB möglich sind.

Anschlussfeld mit USB to Device und Kopfhörer Anschlüssen
  • USB to device
    Hier kann beispielsweise ein USB Stick an das Instrument angeschlossen und aufgenommene Stücke können gespeichert werden.
  • USB to host
    Dieser Anschluss ermöglicht den Datenaustausch zwischen PC und Instrument. Man kann darüber auch auf den internen Speicher des Instrumentes zugreifen.
  • MIDI:
    Um über Midi ein Instrument mit dem Rechner (bei Fehlen eines USB to host Anschlusses) zu verbinden, wird ein sog. MIDI USB Interface benötigt. Instrument und PC können hier miteinander kommunizieren.
Hinteres Anschlussfeld mit Audio Ausgang, MIDI Schnittstelle und USB to Host


Kopfhörerausgänge

Die meisten Digitalpianos verfügen über 2 Anschlüsse für Kopfhörer. Dies ermöglicht das Spielen zu Zweit oder einfach nur das Mithören einer zweiten Person. So kannst Du zu jeder Tages– oder Nachtzeit üben ohne Deine Nachbarn zu stören. Das Einstecken der Kopfhörer bewirkt, dass die Lautsprecher des Instrumentes auf Mute umschalten, also der Klang nur durch den Kopfhörer zu hören ist.

Transpose

Die meisten Digitalpianos (aber nicht alle!) verfügen über eine Tranpositionsfunktion, mit der die Tonhöhe des Instrumentes um ein bestimmtes Intervall per Knopfdruck verschoben werden kann. Damit kann man z. B. in einer bestimmten Tonart spielen, obwohl die Noten anders notiert sind. Das bietet sich zum Beispiel bei der Begleitung von B- oder Es-Instrumenten (z. B. Klarinette, Saxophon, Alt- Blockflöte ...) an. Diese transponierenden Instrumente können dann z. B. ganz einfach Songs aus einem Songbook im Violinschlüssel abspielen, ohne sich darum kümmern zu müssen, dass das, was erklingt, natürlich nicht der notierte Ton ist. Dafür, dass man in der gleichen Tonart spielt, sorgt der Mann oder die Frau am E-Piano, indem die Tonhöhe entsprechend über die Transpositionstaste angeglichen wird. Das einzige, worauf man bei Live-Auftritten achten muss, ist der gerade eingestellte Transpositionswert, sonst haut man beim nächsten Lied voll daneben. Das kann insbesondere dann passieren, wenn man abwechselnd auf mehreren Tasteninstrumenten spielt.

Durch diese und noch viele weitere Funktionen kann ein Digitalpiano immer mehr auch zu einem Entertainmentgerät oder einem Lehrmittel durch eine sog. Guide-Funktion werden. Ebenso kann es Hilfe beim Komponieren durch Notendarstellung und Möglichkeiten der PC-Anbindung, aber natürlich auch Alternative zu einem richtigen Klavier sein.

Pedale

Fast alle Digitalpianos haben die Möglichkeit zum Anschluss von Pedalen oder werden bereits mit einer Dreifach-Pedalleiste ausgeliefert.

Jedes Pedal hat hier seine eigene Funktion und kann bei einigen Instrumenten ebenfalls separat angesteuert werden und beliebig genutzt werden. Die Hauptfunktionen sind jedoch:

  • Rechtes Pedal
    Bei einem "richtigem" Klavier heben hier Dämpfer von den Saiten ab, hierdurch klingt der angeschlagene Ton nach dem Loslassen der Taste weiter. Alle Töne, die angeschlagen werden, bleiben auf diese Weise stehen. Bei einem Flügel ist das Bedienen des Pedals stufenlos, so kann man den Saiten mehr oder weniger Freiraum zum Schwingen geben. Tritt man also das Pedal nicht ganz, sondern nur bis ca. zur Hälfte, spricht man von einem Halbpedal. Hierdurch wird die Schwingung der Saiten nicht ganz abgedämpft, aber auch nicht ganz zurück gehalten beim Loslassen der Taste. Hochwertige Digitalpiano simulieren diesen Effekt.
  • Mittleres Pedal
    Anders als bei den meisten Klavieren hat das mittlere Pedal bei einem Digitalpiano nicht die Funktion, dass ein Filz zwischen Hämmer und Saiten fährt (Moderator), sondern hier simuliert man das mittlere Pedal ein Flügels. Das Tonhaltepedal, wie es bei einem Flügel genannt wird, muss während des Spielens eines Tones getreten werden, nur dieser Ton wird gehalten, alle anderen gespielten Töne werden normal abgedämpft. In einem Flügel verhindert das Treten des Pedals, dass bereits gehobene Dämpfer wieder zurück auf die Saite fallen und diese somit abdämpfen. Alle Digitalpianos mit bereits verbauter 3-er Pedalleiste haben diese Funktion des mittleren Pedals.
  • Linkes Pedal
    Das linke Pedal bewirkt bei Klavieren, dass die Hämmer näher an die Saiten heran kommen, bei einem Flügel verschiebt sich die komplette Mechanik. Diese Bewegung ist durch die fehlenden nicht vorhandenen Hämmer und Saiten in einem Digitalpiano nicht möglich. Das Digitalpiano simuliert auch hier möglichst authentisch und vermittelt mithilfe von Veränderungen der Rechengeschwindigkeit den Eindruck, als würde der beschriebene Effekt auftreten.

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