10. Felle

Schlagfelle (Batter Heads)

Auch für Drumkits wurden früher hauptsächlich Naturfelle verwendet. Heutzutage findet man diese jedoch nur noch auf Percussioninstrumenten. So sind beispielsweise Congas in der Regel mit Büffelfellen bespannt, Djemben und Handtrommeln vor allem mit Ziegenfellen, aber auch mit Fisch- oder Schweinehäuten.

Aufgrund der längeren Haltbarkeit bestehen moderne Schlagzeug Felle in erster Linie aus einschichtigem oder doppellagigem Kunststoff. Schlagfelle sind etwas dicker, während auf der unteren Seite der Trommel dünnere Resonanzfelle benutzt werden, um die erzeugten Schwingungen bestmöglich aufzunehmen.

Wichtig für den Sound ist die Unterscheidung zwischen beschichteter (coated) und klarer (clear) Oberfläche. Da die Wahl der Felle den Gesamtklang einer Trommel entscheidend prägt, ist es empfehlenswert, verschiedene Typen auf dem eigenen Setup auszuprobieren. Viele Drummer kennen sicher den Effekt, dass das eigene Schlagzeug mit einem neuen Satz Felle auf einmal wie verwandelt klingt! Generell bieten doppelschichtige Felle eine etwas stärkere Dämpfung und mehr Druck und "Punch". Klare, doppellagige Felle weisen sich zudem durch einen etwas härteren Anschlagssound (Attack) aus, während sie in der beschichteten Version etwas wärmer klingen. Doppelschichtige Felle sind somit bestens für alle Drummer geeignet, die gerne Gas geben und dabei auch einmal etwas härter zuschlagen!

Für eine leisere Spielweise, die den natürlichen Klang einer Trommel herausarbeitet, sind einlagige Felle eine gute Lösung. Für die Snaredrum haben sich einlagige Felle mit Beschichtung als Standard etabliert. Durch die leicht aufgeraute Oberfläche lässt sich auch das markante jazzige Rauschen (Besenspiel) erzeugen. Immer beliebter werden Snarefelle mit am Rand eingearbeiteten Dämpfungsringen, oder zusätzlicher Dämpfung (Dot) in der Mitte. Sie sorgen für einen trockeneren Snaredrum Sound.

Bassdrums werden von den Herstellern meistens mit einem robusten doppellagigen Fell bestückt. Diese halten auch bei besonders starker Beanspruchung durch den Bassdrum Beater länger durch und liefern einen ordentlichen Punch. Der Markt hält viele verschiedene Versionen mit zusätzlich eingearbeiteten Dämpfungsringen bereit. Mit einem einlagigen Fell auf der Bassdrum kann man, je nach Stimmung der Trommel einen deutlich leiseren, offeneren Sound erzielen, der allerdings nicht so viel Druck entwickelt.

TIPP: Wer soviel Druck wie möglich von seiner Bassdrum erwartet, der sollte auf mehrschichtige, zusätzlich gedämpfte Felle zurückgreifen. Wer es etwas natürlicher und vor allem leiser mag, für den sind einschichtige Felle eine gute Wahl.

Resonanzfelle ( Resonant Heads)

Als Resonanzfelle für Toms werden im Allgemeinen einlagige, klare Felle benutzt. Um eine optimale Resonanz zu gewährleisten, sind sie ein wenig dünner als die entsprechenden Schlagfelle. Als Ersatz für das Schlagfell sollte man sie allerdings niemals verwenden, da die Sticks auf der dünnen Oberfläche schnell hässliche Dellen hinterlassen würden! Bei Snaredrums ist das Resonanzfell besonders fein, um so eine bestmögliche Ansprache des an der Trommelunterseite angebrachten Snareteppichs zu gewährleisten.

Die Resonanzfelle einer Bassdrum sind entweder komplett geschlossen oder haben ein 8"-10" großes Loch, das in der Mitte des Fells oder seitlich versetzt positioniert ist. Inzwischen werden auch Felle mit vielen kleineren Resonanzlöchern angeboten - der Effekt ist der Gleiche.

Bei geschlossenem Fell klingt die Bassdrum voluminös, in Kombination mit einem längeren Sustain. Durch ein Resonanzloch wird der Sound kürzer und kompakter. Außerdem ermöglicht ein Loch im Resonanzfell die Platzierung eines Mikrofons im Inneren des Kessels.

Aber das Loch wirkt sich auch auf die Spielweise aus. Bei der so genannten "Heel up" Technik bleibt der Bassdrum Beater nach jedem Schlag, auf dem Fell gedrückt, liegen. Dadurch, dass die Luft nicht komplett auf das Schlagfell zurückgeworfen wird, weil es ja teilweise durch das Resonanzloch entweichen kann, entfällt auch das bekannte "Flattern" des Beaters.

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