5. Klangerzeugung

Sampling

Ein wichtiger Aspekt ist die Klangerzeugung, sprich wie die Drummachine ihren Sounds generiert. Die einfachen und oftmals günstigen Varianten setzten auf Sampling, das heißt, bereits aufgenommenes Material wird verwendet, was allerdings nicht mehr so vielfältig abänderbar ist. Neben der Länge des Samples und der Tonhöhe lässt sich meist nicht mehr viel anderes einstellen. Hinzukommt, dass vor allem extrem gepitchte Samples ihren Punch verlieren oder Artefakte den Sound deutlich verschlechtern.

Auf der anderen Seite kann durch das Laden neuer Samples der Klangvorrat immer wieder auf ein Neues erweitert werden bzw. kann dieser bereits von Haus aus sehr umfangreich sein. Nichtsdestotrotz bleibt intensives Sampling oftmals nur noch ein Teilprozess aktueller Drummachines. Computer und sehr authentische, dafür extrem Speicherplatz-intensive, Softwarelösungen haben nämlich einfach die Nase vorn, wenn es darum geht authentisch zu imitieren. Die wenigsten Drummachines machen es sich also noch zur Aufgabe, realistische Schlagzeug-Sounds darzustellen, was aber nicht heißt, dass es diese nicht mehr gibt, wie Boss DR-880, Alesis SR18 und Alesis SR16 beweisen.

Analog bzw. Virtuell-Analog

Spricht man hingegen in der Dancemusic-Szene von einer Drummachine, meint man normalerweise eine mit synthetischen Sounds, seien sie nun analog, virtuell-analog bzw. gesamplet. Analog bedeutet, dass die Drum-Sounds von elektronischen Schaltungen herrühren, durch Grundwellenformen gebildet werden und damit recht vielfältig parametrisiert sind. Manche Sounds, vorzugsweise Becken und ähnliches „Blech“, werden zwar durchaus auch von Samples dargestellt, aber das nur am Rande. Wichtig ist vor allem, das Kick und Snare genügend Punch und Druck besitzen. Gute Beispiele hierfür heißen Korg Volca Beats, DSI Tempest und Jomox Mbase.

Bei analoger Klangerzeugung lässt sich ein Drum-Sound meist leicht manipulieren.

Kommen wir zu digitalen Klopfgeistern: Hier ist zunächst die Elektron Machinedrum zu nennen, ein echter Neo-Klassiker mit virtuell-analoger Synthese. Das DSP-Gerät bietet die Möglichkeit auf 16 Spuren eine Vielzahl verschiedener Engines zu laden, die jeweils auf die Erzeugung spezieller Synthese-Arten von Drumsounds ausgelegt sind, wobei auch hier teilweise Samples zum Einsatz kommen. Jedenfalls ist somit eine Vielzahl unterschiedlichster Soundarten abrufbar und die Maschine trotz der vielfältigen Möglichkeiten sehr intuitiv bedienbar. Die Sequenzer von Elektron zählen übrigens mit zu dem besten, was diese Welt kennt.

Modelling

Nun geht ein wenig die Haarspalterei los: Ob nun Modebegriffe wie virtuell-analog oder analog-modelling, – der Begriff "analog" wird gern aus Prestigegründen verwendet – letztlich ist jede Maschine digital, die eben keine echte analoge Klangerzeugung besitzt. Damit ist auch die TR-8 eine digitale Drummachine, selbst wenn sie ihre analogen Vorbilder TR-808 und Tr-909 mehr als authentisch emuliert. Auch hier lassen sich die einzelnen Sounds verändern, wobei dies jedoch nicht so umfangreich möglich ist, wie beispielsweise bei den Elektron Synthesizern Machinedrum und Rhythm. Dafür ist man bei Roland durchaus zielorientierter, da 808 und 909 Klänge faktisch die Stratocaster und Telecaster der Drummachines sind. Alle Sounds sind mehr als überzeugend und vor allem intuitiv zugänglich, was diese Drummachine für Live-Performances geradezu prädestiniert.

Workstations

Einige Geräte gehen aber deutlich über beschriebene Funktionalitäten hinaus, sodass eine Bezeichnung mit Drummachine deutlich untertrieben ist. Workstation oder Rhythmmachine passt da eher, weil diese Geräte deutlich mehr als Beats bieten und man in der Lage ist, komplette Songs – bestehend aus Rhythmus, Bass, Leads und Vocal-Samples – zu erstellen. Die Electribe Serie von Korg gehört dazu, aber auch komplexere Sample-Maschinen wie der Elektron Octatrack gehören dazu.

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