3. Das Prinzip der Tonerzeugung beim Klavier

Wie bereits erwähnt, sind die eindeutigen Merkmale bei Klavier und Flügel die Tastatur, die Zuordnung von jeweils einem Ton zu einem Saitenchor und die Tonerzeugung mittels Anschlagen.

Durch das Drücken einer Taste wird über eine Pilote und dem direkt folgenden Hebeglied der Hammer der Mechanik angeschoben und gegen die Saiten gedrückt oder geschleudert, je nach Dynamik des Anschlags. Die Übersetzung von höchstem und tiefstem Punkt der Taste und dem maximalen Weg, den der Hammer dadurch zurücklegt bis er auf die Saiten trifft, wird Spieltiefe genannt. Das Übersetzungsverhältnis der Mechanik beträgt dabei ungefähr 1:5, das heißt, dass 1 mm Tastenweg 5 mm Hammerweg entsprechen.

Moderne Repetitionsmechanik beim Flügel
Moderne Repetitionsmechanik beim Flügel

Je nach Instrument können die Spieltiefen in geringem Maße variieren. Ein Anfänger des Klavierspiels wird sehr wahrscheinlich davon noch nichts merken. Für ihn sind zunächst noch andere Kriterien entscheidend, die noch besprochen werden.

Der wesentliche Unterschied zwischen Klavier und Flügel besteht hier in der Lage der Saiten zur Mechanik:

Während beim Flügel die Saiten horizontal verlaufen und der Weg des Hammers von unten nach oben verläuft, sitzen die Saiten und die Mechanik beim Klavier senkrecht und der Weg des Hammers verläuft von hinten nach vorne.

Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist die Lage des Resonanzbodens:

Beim Klavier befindet sich der Resonanzboden hinter der Saite und dem Hammer, beim Flügel darunter.

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