9. Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Auf dieser Seite finden Sie häufig gestellte Fragen zum Thema Kleinmembranmikrofone.

Ich möchte Akustikgitarre in Stereo abnehmen – brauche ich zwingend ein ausgemessenes Stereopaar?

Das kommt auf die Aufnahmetechnik an. Wenn man Akustikgitarre mit zwei Mikrofonen abnimmt, richtet man oft eines auf den Halsansatz und das andere auf den Steg. Genau genommen handelt es sich dabei gar nicht um ein echtes Stereoverfahren, denn es werden verschiedene Punkte einer Schallquelle abgenommen, die von sich aus schon unterschiedlich klingen. Bei solchen Formen von Multi-Mikrofonierung kann man durchaus zwei verschieden klingende Mikrofone einsetzen. Bei „echten“ Stereoaufnahmen mit Anordnungen, die eine Schallquelle räumlich einfangen wie XY oder ORTF, sollten dagegen unbedingt zwei möglichst identisch klingende Mikrofone zum Einsatz kommen.

Ich möchte Stereoaufnahmen machen. Ein Kleinmembranmikrofon besitze ich bereits – kann ich einfach ein zweites dazu kaufen?

Bei den etablierten Nobelmarken können Sie in der Regel einfach ein zweites dazu kaufen. Sie haben dann zwar kein ausgemessenes Stereopaar, aber die Fertigungspräzision ist bei diesen Herstellern so hoch, dass nur für sehr kritische Aufnahmen (z.B. Klassik) individuell gematchte Paare zwingend erforderlich sind. Bei günstigen Herstellern sollten Sie lieber gleich ein Stereopaar erwerben. Hier ist die Fertigungstoleranz größer, außerdem werden manchmal unangekündigt Produktverbesserungen durchgeführt, Schaltungen verändert oder Komponenten von anderen Zulieferern bezogen, sodass ein älteres Exemplar nicht unbedingt identisch sein muss mit einem aus der aktuellen Fertigung.

Wieso werden Kleinmembranmikrofone selten für Leadgesang eingesetzt?

Das ist eine reine Geschmacksfrage. Einen technischen Grund gibt es nicht; tatsächlich sind viele Kondensatormikrofone für den Bühnengebrauch Kleinmembranmikrofone. Im Studio benutzt man für Gesang gerne Großmembranmikrofone, weil ihre Klangfärbung der Stimme „schmeichelt“. Bei Klassikaufnahmen werden oft Kleinmembranmikrofone auch für Gesang eingesetzt, da hier ein möglichst natürlicher Klang angestrebt wird.

Soll ich für Akustikgitarre Kleinmembranmikrofone oder Großmembranmikros benutzen?

Kleinmembranmikrofone eignen sich praktisch immer für Akustikgitarre, bei Großmembranmikrofonen kommt es auf das konkrete Mikrofon an. Einige eignen sich sehr gut, besonders wenn ein etwas übertrieben „großer“ Sound gefragt ist. Andere Großmembranmikrofone sind sehr auf den Einsatz als Gesangsmikrofon optimiert und färben zu stark für akustische Instrumente.

Meinem Kleinmembranmikrofonset lagen zusätzliche Kapseln mit Kugelcharakteristik bei. Was gibt es zu beachten?

Mikrofone mit Kugelcharakteristik müssen anders positioniert werden als solche mit Nierencharakteristik. Kugelmikrofone können sehr nahe zur Schallquelle positioniert werden, ohne dass der Bassbereich wummert. Kugelmikros haben keinen Nahbesprechungseffekt, d.h. die Bässe werden nicht lauter, wenn man nah rangeht. Wenn Sie mit Kugelmikros Stereoaufnahmen machen möchten, müssen die Kapseln einen gewissen Abstand voneinander haben (engl. Fachausdruck: „spaced omnis“). Die Kugelcharakteristik nimmt keine Richtungsinformationen auf. Zwei Kugelmikros, die lediglich zueinander angewinkelt sind wie Nierenmikros in XY-Anordnung, nehmen im Wesentlichen ja dasselbe auf. Eine räumliche Abbildung kann so nicht funktionieren. Stereoaufnahmen gelingen mit Kugelmikros nur über Laufzeitstereophonie, d.h. wenn das Signal eine Kapsel später erreicht als die andere. Dazu müssen die Kapseln Abstand voneinander haben.

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