6. Regeln

Ob Kessel oder Trichter, für beide gelten bestimmte Regeln

Ob Kessel oder Trichter, das ist ganz egal! Wohl kaum. Wieso gibt es eigentlich die Unterscheidung in Kessel und Trichter und worin liegt er?!

Das Kesselmundstück ist in der Form einem runden Kessel nachempfunden, das Trichtermundstück läuft spitzer zu, wie ein Trichter. Im Unterschied zur Form des Kessels produzieren Mundstücke mit der V-Trichterform weniger Obertöne und der Klang wird dadurch weicher und dunkler. Eingebürgert hat sich jedoch der Begriff Kessel auch für die Mundstücke, die eigentlich einen Trichter haben, wie Flügelhorn oder Waldhorn.

Daher wird in den nachfolgenden Beschreibungen nur noch vom Kessel gesprochen.

Natürlich gibt es auch hier eine Vielzahl von Unterschieden, die sich auf die Form beziehen:

bauchiger Kessel: in der Form wie ein Apfel
schlanker Kessel: in der Form wie eine Birne
flacher Kessel: hat eine Tiefe von um die 6 mm
mittlerer Kessel: mit einer Tiefe um die 9 mm
tiefer Kessel: eine Tiefe von 10 bis 12 mm
enger Kessel: 15 bis 16 mm im Durchmesser
mittlerer Kessel: 16 bis 17 mm im Durchmesser
weiter Kessel: 17,5 mm Durchmesser und darüber hinaus

Die gerade aufgelisteten Zahlen beziehen sich auf ein Trompetenmundstück.

Für andere Mundstücke in anderen Größen ändern sich auch die Tiefen dementsprechend. Aber auch schon diese Auswahl zeigt die Vielfalt und auch leider die Modellvarianten, die man eventuell bei einem neuen Mundstück ausprobieren muss oder sollte, um sagen zu können:

ich kenne den Hauch eines Unterschieds.

Was aber bewirkt ein Kessel? Sind Veränderungen in der Kesselform auch für den Ton ausschlaggebend?

Ein großer Kesseldurchmesser vergrößert das Volumen des Tones und ermöglicht eine bessere Tonkontrolle. Das bedeutet auf der einen Seite zwar einen schöneren Ton, aber auch mehr Arbeit, eh dieser so schön wird.
Wer weniger Arbeit in seinen Ton legen will, greift daher eher zu einem kleineren Kesseldurchmesser. Für den Ton ist hier weniger Kraft nötig.
Nachteil eines kleineren Kesseldurchmessers ist jedoch die hemmende Entwicklung der Lippenmuskulatur.
So gibt es auch Vor- und Nachteile bei der Kesseltiefe.

Ein flacher Kessel hellt den Ton auf, verbessert den Widerstand und erleichtert das Spiel in den hohen Lagen. Hört sich im ersten Moment super an und jeder ist geneigt, direkt einen flachen Kessel zu wählen. Aber hier ist nur von den hohen Tönen die Rede.

Was passiert in den Tiefen.

Die tiefen Töne werden besonders bei einem Mundstück mit tieferem Kessel unterstützt. Aber keiner kann während des Spiels spontan die Mundstücke wechseln, wenn es von hohen Passagen zu tiefen Passagen geht.
Es muss also ein Mundstück gefunden werden, das eine gute Lösung bietet. Und es ist immer die Frage, was man sich tonlich von einem Mundstück wünscht. Also sollte man bei der Tiefe des Kessels schon bestimmte Punkte beachten.
Zu diesen Kesselpunkten kommt noch die Auswahl rund um den eben angesprochenen Rand und seiner Kante.

Hier kann man sich als Eselsbrücke merken:

Scharfe Kanten erzeugen einen scharfen Ton oder besser gesagt einen brillanteren Ton.

Eine abgerundete Kante erzeugt eine bessere Beweglichkeit der Lippen. Für diese Aussage gibt es jedoch keine Eselsbrücke.
Braucht man aber auch nicht, wenn man sich die eine gemerkt hat.

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