4. Stabspiele

Schauen wir uns einzelne Instrumentengruppen aus dem Orff Programm jetzt einmal im Detail an:

Xylophone

Das Xylophone stammt ursprünglich aus dem asiatischen Raum. Die Basis bildet ein rechteckig geformter Resonanzkasten (je nach Ausführung und Qualität aus Kiefer, Birke, Fichte) auf dem Klangstäbe (auch Klangplatten genannt) aus Massivholz (z.B. Palisander) liegen. Gespielt werden Xylophone mit zwei Schlägeln.

Xylophone in einreihiger Ausführung (13 Klangstäbe)

Der jeweilige Tonumfang und die Tonhöhe sind variabel. Es gibt diatonische (Klangstäbe in einer Tonart gestimmt), pentatonische, oder chromatische Xylophone. Entsprechend der gelieferten Tonhöhe teilt man Xylophone (genau wie Gesangsstimmen) in Sopran (Tonumfang z.B. c2-a3), Tenor/Alt (Tonumfang z.B. c1-c3) und Bass (Tonumfang z.B. c-a1) ein. Diatonische Xylophone sind häufig in C-Dur gestimmt. Die meisten Xylophone werden aber mit Alternativ-Klangplatten in den Stimmungen fis und bb ausgeliefert, so dass sich auch die Tonarten F-Dur und G-Dur realisieren lassen.

Metallophone

Genau wie das Xylophone gehört auch das Metallophone zur Familie der Stabspiele. Auch der Aufbau (Resonanzkasten/Klangstäbe) ist ähnlich. Im Gegensatz zum Xylophone, bei dem die Stäbe aus Holz, oder speziellen Kunststoffmaterialien gefertigt werden, bestehen die Klangstäbe des Metallophones, der Name lässt es schon vermuten, allerdings aus einer Metall-Legierung. Der Klang eines Metallophones ist voluminös und obertonreich und hat, im Vergleich zum Xylophone, etwas mehr Sustain (angespielte Töne klingen länger aus).

Und es gibt weitere Parallelen. Entsprechend der gelieferten Tonhöhe teilt man auch Metallophone in Sopran (Tonumfang z.B. c2-fis3), Tenor/Alt (Tonumfang z.B. c1-a2) und Bass/Großbass-Instrumente (Tonumfang z.B. c-a1) ein. Diatonische Metallophone sind häufig in C-Dur gestimmt. Durch die Zusatz-Töne fis und bb lassen sich aber auch hier die Tonarten F-Dur und G-Dur spielen.

Glockenspiele

Genau wie beim Metallophone, bestehen auch die Klangstäbe des Glockenspiels aus Metall. Da die Stäbe allerdings wesentlich dünner gearbeitet sind, ist der Klang eines Glockenspiels, im Vergleich zu einem Metallophone in der gleichen Tonlage, subjektiv höher und brillanter. Erhältlich sind Sopran und Tenor/Alt Glockenspiele.

Background-Infos Stabspiele

Xylophone, Metallophone und Glockenspiele gehören zur Instrumentenfamilie der Stabspiele.

Die einreihige, diatonische oder pentatonische Ausführung wird hauptsächlich für musikpädagogische Zwecke verwendet. Diatonische Xylophone (Metallophone, Glockenspiele) sind so „gestimmt“, dass sie das Spiel einer C Dur-Tonleiter (z.B. C;D;E;F;G;A;H;C;D;E;F;G;A) ermöglichen. Durch das Austauschen der „F“ bzw, H-Klangplatte durch die mitgelieferten „Fis“ bzw. B-Klangstäbe lassen sich alternativ auch Stücke in G-Dur oder F-Dur spielen.

Um Kindern das Lernen der Notenschrift zu erleichtern, sind die Klangstäbe von Einsteigerinstrumenten häufig mit eingravierten Notensymbolen versehen.

Im professionellen Bereich werden die chromatischen Stäbe meist in zwei Reihen in Klaviaturform angeordnet. Einige Hersteller bieten aber auch die Möglichkeit, Diatonische C Xylophone/Metallophone durch einen „Halbtonkasten“ zu ergänzen und so ebenfalls die gesamte chromatische Tonleiter zur Verfügung zu stellen.

Pentatonische Instrumente

Bleiben uns noch die pentatonischen Xylophone/Metallophone. Durch die pentatonische Tonfolge c-d-e-g-a-c liefern diese Einsteigerinstrumente, die bevorzugt im Kindergarten und der musikalischen Früherziehung eingesetzt werden, immer einen harmonischen Klang, unabhängig davon, welche Töne in welcher Reihenfolge gespielt werden. Eingefräste Notation in „c-d-e“ und/oder „do-re-mi“ auf den Klangplatten unterstützen das Lernen der Noten. Dank ihrer kompakten Bauweise eignen sich pentatonische Xylophone/Metallophone ideal zum Spielen im Sitzen - auf dem Schoß oder auf dem Tisch. Extra breite Klangplatten sorgen für ein einfaches, zielgenaues Spiel.

Klingende Stäbe

Klingende Stäbe sind in Metall- oder Holzausführung erhältlich (Xylophone, Metallophone). Genau wie ihre großen Brüder bestehen auch sie aus einem Resonanzkasten und einem Klangstab. Jeder klingende Stab definiert einen Einzelton. Da klingende Stäbe in bis zu 26 unterschiedlichen Tönen erhältlich sind, eignen sich diese Instrumente besonders gut für die Musikpädagogik und Musiktherapie. So kann man zum Beispiel ein Musikstück auf unterschiedliche Personen verteilt spielen.

Durch die Kombination mehrerer klingender Stäbe kann man sich alternativ aber auch ein „eigenes Instrument“ zusammenstellen.

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