3. Marimbaphone

Das Marimbaphon hat sich heutzutage als eigenständiges, oft mit vier Mallets (=Schlägeln) gespieltes Soloinstrument etabliert. Vor allem wird es aber im Orchester- und Ensemblebereich eingesetzt. Der Klang der Marimba kann durch Verwendung unterschiedlicher Härtegrade der Mallets und unterschiedlichen Anschlag von weich, nobel resonierend bis hart, aufdringlich variieren. Gerade diese Bandbreite an Klangmöglichkeiten ist das Besondere am Marimbaphon.

Adams MSPVT43 Thomann Marimba A=442
Adams MSPVT43 Thomann Marimba A=442

Tonumfang

Marimbaphone sind grundsätzlich in den Tonumfängen 4, 4 1/3, 4 ½, 4 2/3 und 5 Oktaven erhältlich. Einige Hersteller bieten auch schon Instrumente mit mehr als 5 Oktaven Tonumfang an. Der Tonumfang wird immer zu den tieferen Stäben (Tönen) hin erweitert. Das heißt, dass der tiefste Ton einer 4 Oktaven Marimba das kleine c ist. Der tiefste Ton eines 4 1/3 Instrumentes ist das große A, eines 4 1/2 Instrumentes ist das große F, der eines 4 2/3 Instrumentes das große E und der Tonumfang einer 5 Oktaven Marimba ist dann das große C. Der höchste Ton ist bei allen Instrumenten das c4. Die meisten Thomann Solostücke der Marimba- Literatur (vor allem die neueren Stücke) verlangen zumindest ein 4 1/3 Oktaven Instrument, oftmals auch ein 5 Oktaven Instrument.

Bedenken sollte man aber immer auch das Transportproblem: Fünf Oktaven Marimbaphone haben nicht nur sehr breite, tiefklingende Stäbe, sondern auch dazugehörige ziemlich schwere und sperrige Resonanzröhren. Ein 4 1/3 Instrument ist hingegen um einiges leichter. Dafür fehlt bei diesen Instrumenten aber auch der nobel resonierende Klang der tiefen Stäbe.

Für welches Instrument entscheidet man sich nun am besten? Wenn die Marimba hauptsächlich in einem Ensemble verwendet wird und ein häufiger Transport notwendig ist, empfiehlt es sich gegebenenfalls, eher ein Instrument mit geringerem Tonumfang zu kaufen. Natürlich kann es dann passieren, dass man beim Spielen Kompromisse eingehen muss (z.B. die geforderten Töne eine Oktave höher spielen muss). Wird die Marimba hauptsächlich als Soloinstrument verwendet, lohnt es sich, eine Marimba mit 4 2/3 oder 5 Oktaven anzuschaffen. Einige Hersteller (z.B. Studio 49) bieten auch Erweiterungssets an, d.h. man kann z. B eine 4 1/3 Marimba später bei Bedarf auf ein Instrument mit 5 Oktaven „umrüsten“.

Marimba One Marimba 3100 A=443 Hz (5)
Marimba One Marimba 3100 A=443 Hz (5)

Mensuren

Bei den gängigen Marimba- Modellen gilt: Umso tiefer der Ton, desto breiter werden die Stäbe. Um wie viel die Stäbe breiter werden, variiert von Hersteller zu Hersteller. Diese Unterschiede sind aber eher geringfügig und es stellt kein Problem dar, vom Instrument eines Herstellers zu dem eines anderen Herstellers zu wechseln.

Eine preislich günstigere Alternative zur Marimba ist die Xylomarimba. Sie unterscheidet sich von der Marimba in erster Linie im Tonumfang – wie der Name schon sagt in Richtung Xylophon von c1 - c5. Da weniger Holz benötigt wird, sind die Klangplatten günstiger herzustellen. Aufgrund der kleineren Klangstäbe sind entsprechend deren Größe auch die Resonanzröhren kleiner bemessen. Der Klang der Xylomarimbas aber auch deutlich schwächer als der Sound der Marimba. Dafür lässt sich das Instrument leichter transportieren.

Kaufkriterien

Entscheidend bei der Wahl des richtigen Instruments sollte immer der Klang sein. Viele Hersteller bieten unterschiedliche Hölzer an. Für Marimbaphone ist Honduras Palisander die optimale (Klang) Wahl. Instrumente mit Klangplatten aus Honduras Palisander sind jedoch preislich auch am teuersten. Seit einigen Jahrzehnten werden zunehmend auch Instrumente mit Kunststoffplatten angeboten. Solchen Instrumenten fehlt der typische Holzklang, sie klingen vielmehr glockenartig. Als preislich günstigere Alternative zum Honduras Palisander ist afrikanisches Palisander anzusehen, jedoch auch mit klanglichen Einschränkungen. Achten Sie bei der Anschaffung eines Marimbaphons außerdem auf die Ablagerungszeit des verwendeten Holzes. Klangplatten aus zu kurz getrockneten Hölzern können schnell entlang der Holzmaserung reißen. Ein weiteres Kriterium bei der Anschaffung eines Instruments ist eine möglichst exakte Stimmung. Führende Hersteller können hier einen hohen gleichbleibenden Qualitätsstandard sicherstellen.

Mallets

Aktuell gibt es eine große Auswahl an Schlägeln für Marimba. Grundsätzlich sollte man sich entscheiden, welche Stiele man verwenden möchte. Zur Auswahl stehen meist Rattan- oder Holzstiele. Rattanstiele geben beim Schlag auf das Instrument etwas nach, weshalb sie ein besseres Spielgefühl als starre Holzstiele aufweisen. Ein Nachteil von Schlägeln mit Rattanstielen ist aber, dass sich diese nach einiger Zeit verformen. Wer einmal versucht hat, mit krummen Schlägeln zu spielen, weiß wovon ich spreche! Schlägel mit Rattanstiel müssen öfter nachgekauft werden. Dies kann bei Holstielen nicht passieren. Beide Modelle sind in gleicher Weise spielbar und jeder Marimbaspieler sollte für sich selbst entscheiden, welches Spielgefühl ihm mehr zusagt.

Marimbaschlägel sind in verschiedenen Härtegraden erhältlich und das Mallet-Sortiment eines Marimbaspielers sollte Mallets in unterschiedlichen Härtegraden enthalten. An der Marimba sollte man niemals Schlägelköpfe aus Plastik oder gar Metall verwenden. Sie beschädigen das Instrument. Der härteste Kopf, der an der Marimba verwendet wird, ist der Gummikopf. Er gibt einen fokussierten, klaren und wenig resonierenden Klang. Mit Garn umwickelte Schlägelköpfe sind in unterschiedlichen Härtegraden erhältlich, erzeugen aber allesamt den warmen, resonierenden Klang, den man sich von einer Marimba wünscht. Grundsätzlich gilt: je weicher die Mallets, desto stärker resoniert der Klang.

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