4. Wissenswertes über technische Daten

Der subjektive Klangeindruck ist im Allgemeinen wichtiger als technische Daten. Dennoch gibt es einige Punkte, auf die Du achten solltest.

Frequenzgang

Mikrofone unterscheiden sich durch ihren charakteristischen Grundklang. Mit einem Diagramm kann der Hersteller genau beschreiben, mit welchem Pegel die jeweilige Frequenz übertragen wird. Der Frequenzgang eines Mikrofons muss aber, anders als bei einem Studiomonitor oder einer Endstufe, nicht unbedingt linear verlaufen. Meistens wird im Studio eine lineare, beziehungsweise neutrale Übertragung aller Frequenzen gefordert. Die Arbeit auf der Bühne folgt jedoch anderen Gesetzmäßigkeiten. So könnte die menschliche Stimme z.B. noch besser klingen, wenn ein bestimmter Frequenzbereich stärker angehoben oder abgesenkt würde als ein Anderer. Bezüglich des Übertragungsverhalten im oberen und unteren Frequenzbereich ist das Kondensatormikrofon dem dynamischen Mikrofon weit überlegen. Der Frequenzgang eines Mikrofons ist außerdem von mindesten 2 externen Faktoren abhängig. Er hängt bei den meisten Mikrofonen von der Richtung (s.u.) und von der Entfernung ab. Richtmikrofone besitzen zum Beispiel einen sogenannten Nahbesprechungseffekt, der sich in einer Bassanhebung bei geringen Entfernungen zwischen Mikrofon und Schallsignal äußert. Das universale Mikrofon existiert noch nicht. Du solltest genau wissen, für welchen Zweck das Mikrofon vorzugsweise eingesetzt werden soll. Vor dem Kauf solltest Du das Objekt der Begierde also unbedingt auf "Herz und Nieren" testen.

Rauscharmut (Eigenrauschen)

Ein Mikrofon erzeugt wie alle elektronischen Geräte Geräusche. Die Lautstärke liegt zwar im Allgemeinen deutlich unter dem Geräuschpegel anderer Geräte, ist aber bei der Aufnahme von lauten oder mäßig lauten Schallquellen kein Problem. Mikrofonrauschen kann jedoch ein Problem darstellen, wenn sehr leise Tonquellen aufgenommen werden. Hersteller sind sich dieses Problems bewusst und viele Mikrofone rühmen sich mit geringem Rauschen. In den Spezifikationen als "Eigenrauschen", "SPL-Äquivalentrauschen" oder "Hintergrundrauschen" bezeichnet, ist dies der Pegel des hörbaren Rauschens, den das Mikrofon erzeugt, wenn es von externen Schallquellen isoliert aufgestellt wird. Dynamische Mikrofone haben in der Regel ein besonders geringes Eigenrauschen, da sie nicht über die Menge an elektronischen Komponenten verfügen, die Kondensatormikrofone bieten.

Empfindlichkeit

Oder im Volksmund: Output. Verschiedene Mikrofone liefern bei derselben Schallquelle unterschiedlich hohe Ausgangspegel. Wie "empfindlich" ein Mikrofon ist, wird meist in Millivolt pro Pascal angegeben, also Ausgangsspannung bei einem bestimmten Schalldruck.

Grenzschalldruckpegel

Manche Leute glauben, beim Überschreiten des Grenzschalldruckpegels würde das Mikrofon zerstört. Das ist nicht der Fall! Dieser Wert besagt lediglich, bis zu welcher Lautstärke ein Mikrofon verzerrungsfrei arbeitet. Ein Grenzschalldruckpegel (engl: maximum SPL) von 125 dB-SPL heißt, das Mikrofon produziert ab dieser Lautstärke einen Klirrfaktor (engl. total harmonic distortion, kurz THD) von mehr als 0,5 %. Manchmal werden auch 1% THD als Grenzwert genommen. Je höher der Grenzschalldruckpegel, desto besser.

Das Datenblatt des Audio-Technica AT 8010 Reportermikrofon

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