Seymour Duncan SH-5 Humbucker Tonabnehmer schwarz

Pickups zu bewerten ist eine recht schwierige Angelegenheit, da die Vorstellung des guten oder gar perfekten Tons eine äußerst subjektive Sache ist. Dennoch möchte ich unbedingt eine Bewertung für diesen Pickup abgeben:

In den letzten drei Jahren habe ich sicher um die 40 Pickups von verschiedenen Herstellern ausprobiert. Der Seymour Duncan SH-5 "Custom" gehört definitiv zu meinen Favoriten.
Ich war für meine Les Paul auf der Suche nach einem dynamischen, aber kräftigen und modern klingendem Pickup für die Bridge, der eine gute Sättigung mit sich bringt, aber genug Klarheit und Dynamik bereitstellt um große, komplexe Akkorde gut umsetzen zu können - Und genau das macht der Custom richtig, richtig gut!

Obwohl dieses Pickup-Design schon recht alt ist (Mitte der 1980er glaube ich), kann er sehr modern klingen. Die Bassfrequenzen sind straff und die Hochmitten sind auf eine angenehme Art und Weise hervorgehoben. Der Sound des Pickups ist sehr angenehm und vorallem für schnelle Palm-Mutes, als auch für große Akkorde mit dynamischen Anschlägen hervorragend geeignet.
Was neben dem Sound oft vernachlässigt wird ist das "Feeling" des Pickups. Gerade hier punktet der SH-5. Den SH-5 zu spielen macht richtig Spaß! Er reagiert ser gut auf die Dynamik der Anschlagshand. Ich vermute das liegt zum Teil an dem vergleichsweise kleinen Keramikmagneten. Dadurch wird offenbar im Vergleich zu vielen High-Output Pickups eben nicht durch wahnsinnigen Ouput alles platt komprimiert, sondern man kann richtig schöne Anschlagsnuancen erzeugen.

Für mich definitv einer der besten Bidge-Pickups überhaupt.

Ich habe den SH-5 als Bridge-Tonabnehmer in meine Les Paul gebaut als Ersatz für passive EMGs.
Zuvor hatte ich bereits den Neck Tonabnehmer gegen den Jazz Tonabnehmer SH2N-4C getauscht, von welchem ich für Cleansounds begeistert bin.

Der SH5 sollte hingegen vor allem für härte Rockarten dienen. Diesen Job erledigt er auch zufriedenstellend, denn:
Er hat einen kräftigen Klang mit einem drückenden Bass (musste an meinem Amp diesen etwas zurücknehmen), mit dem es wirklich Spaß macht abgedämpft zu spielen.
Die Mitten gehen etwas unter, aber nur in einem Ausmaß, dass man es, wenn man denn will, wieder ausgleichen kann.
Die Höhen sind aggressiv genug, um mit passendem Amp auch Metal spielen zu können, jedoch sind sie auch klar und sauber genug für meinen Geschmack.
Der Obertonreichtum ist nicht so stark wie bei meinem vorherigen Bridge-EMG, was ihn sonst ausgewogen klingen lässt, ohne dass bei Flageolettlastigem Solo-Spiel, der Spaß oder Klang zu sehr leidet.

Der einzige negative Punkt ist mit Vorsicht zu betrachten, da man die Stärken des SH5s vielleicht nicht hätte, wenn man seine Schwäche ausgeglichen hätte:
Der SH5 ist leider nicht so differenziert wie ich es gerne gehabt hätte. Man hat so einen dichten Klang, der meist bei einem Bridgetonabnehmer gewünscht ist, aber für meinen Geschmack, gehen mir Feinheiten dadurch zu viel unter. Z.B., wenn ich alle 6 Saiten angeschlagen habe, würde ich gerne besser heraushören, wenn ich danach eine einzelne Saite erneut anschlage, doch dies geht unter. Man könnte es vielleicht sogar als matschig beschreiben.

Habe diesen Humbucker bei meiner Fender American Professional Telecaster Deluxe an die Bridge montiert und bin überaus begeistert.

Die Bässe sind satt und warm (ist bei vielen anderen Bridge-Humbuckern nicht so) und insb. die Höhen sind super singend und obertonreich. Man kann da beim Spielen echt euphorisch werden.

Auch in der Mittelposition ergänzt er sich sehr gut und mit dem Standard Tele-Deluxe Halshumbucker: der Sound bleibt warm, wird aber einfach singender-klingender.

Eine 1000%-ige Verbesserung im Vergleich zum Standard Tele Deluxe Bridge-Humbucker (Shawbucker), den ich überaus enttäuschend finde.

PS: Ich hatte auf der Tele auch den Seymour Duncan SH-4 JB ausprobiert, fand den aber nicht ganz so passend, wie den SH-5, da der SH-4 m.E. zu wenig Tiefen und zu wenig singende Höhen hatte und auch wesentlich mehr Output als der Fender Hals-Pickup hatte, und daher nicht so gut "harmonierte".

Um es vorweg zu nehmen: Das Teil ist der Hammer.

Obertöne ohne Ende. Man muss aufpassen, das man die Klampfe nur noch schreien lässt, soviel Spass macht das.
Soll man gar nicht glauben, das der Pickup passiv ist. Das kannte ich nur von aktiven Tonabnehmern.
Aber auch im MIttenbereich Ultrafett ohn zu matschen.
Das war es, was ich suchte.

Clean klingt der Pickup ein bisschen dünn, aber ich spiele die cleanen Sachen ohnehin ausschliesslich mit dem Hals oder Mittelpickup.
Der Pickup ist eindeutig für Rock oder Metal konzipiert.

Würde ich jederzeit wieder kaufen.

Ich habe mir das SH-5 gekauft weil ich das PU-Shoot Out YouTube Video von Keith Merrow angesehen hab und mich das SH-5 am meisten übezeugt hat.

Sein Name ist Programm. "Patent Applied For" kurz P.A.F. auf Steroide macht seinen Namen alle Ehre Eine Spagat zwischen Vintage Medium Output und Modern High Gain ist hier den Kollegen von Seymour Duncan mehr als gelungen.

Dieser Pickup schneidet regelrecht mit einem unverwechselbaren High-End-und Midrange-Attack. Der Keramikmagnet und der benutzerdefinierte Spulendesign geben komprimierte Dynamik, eine erweiterte harmonische Struktur und einen kräftigen Bass. Perfekt auch für dropped Tunings ohne dabei schwammig zu wirken.

Ich nutze diesen PU mit einem SH-1N als Neck-PU...

Absolut zu empfehlen!