Yamaha D. Yeo Mundstück für Bassposaune

Ich spiele bisher auf einem Denis Wick 1AL Heritage und suchte ein größeres Mundstück speziell für die Pedaltonlage, aber mit gutem Klang in allen Registern bis mindestens b'. Das Schilke 60 war nichts für mich (siehe Bewertung da).
Das Yeo hat im Gegensatz dazu einen kleineren Kesseldurchmesser, was bei dieser Größe jedoch vernachlässigt werden kann. Der Klang ist leichter zu zentrieren als beim Schilke und klingt in den tiefen Lagen genauso weich und voll (m.E. noch etwas voller), auch ist die Ansprache in allen Lagen sehr gut. Intonation ist wie gewohnt, also kein Umstimmen nötig (anders: Schilke). Lediglich im Schaft gibt es eine kleine Unregelmäßigkeit in der Bohrung, daher in der Verarbeitung ein Punkt Abzug.
Fazit: ein Mundstück für die Bassposaune, das rundum zu empfehlen ist. Wenn es etwas schlanker und knackiger vom Klang sein soll, greife ich auf das Denis Wick zurück.

Ein großes und tiefes Mundstück mit großer Bohrung und schmalem Rand. Der Namensgeber Doug Yeo bietet selbst auch eigene Mundstücke an, die mit diesem Modell von Yamaha wenig zu tun haben.

Es gibt einen gewissen Trend, der größere, tiefere (und kürzere) Mundstücke mit schmalem Rand und großer Bohrung immer beliebter werden lässt - im Gegensatz zu den früher populären Modellen in den Dimensionen eines Bach 2G oder Conn 3B.

Ein schmaler Rand hat viele Vorteile und ermöglicht eine knackige Ansprache, allerdings muss er einem auch liegen. Ebenso verhält es sich mit dem Innendurchmesser, der Bohrung und der Tiefe des Mundstücks. Hat man einmal den Ansatz entwickelt, auf einem solchen Mundstück die richtige Resonanz, die sichere Ansprache und das gewünschte Obertonspektrum zu erzielen, so hat dies durchaus Qualität.

Aber selbst wenn man das Mundstück einigermaßen bedienen kann, so bleibt es bei diesem Modell bei einer Klangcharakteristik, die ich als dumpfes Brummeln beschreiben möchte. Ähnlich dimensionierte Mundstücke von Schilke oder Bach zeichnen jedenfalls ein wesentlich feineres und reicheres Klangbild.

Mag sein, dass dieses dumpfe Brummeln erwünscht ist, oder dass es zum Charakter des ein oder anderen Instrumentes passt. Es bestätigt jedoch auch die verbreitete Auffassung, dass Yamaha ein solider Hersteller nur mäßig klingender Instrumente ist. Ich bevorzuge andere Modelle und werde mich von diesem hier alsbald wieder trennen.

Das Mundstück hat mich beim Probespiel bei Thomann schnell überzeugt. im Vergleich zum vorher genutzten Klier etwas größerer Kesseldurchmesser, tieferer Kessel und etwas größere Bohrung. Mir passt es vom Spielgefühl her gut und insbesondere die Pedal-Lage springt spürbar besser an.
Dafür klingt es in Verbindung mit meiner großen Bassposaune in höheren Lagen (oberhalb f') recht dünn und der Kern im Ton fehlt.

Interessant fand ich, dass die Stimmung der Posaune deutlich vom Mundstück beeinflusst wird. Während ich vorher den Stimmzug sehr deutlich herausziehen musste, ist es mit dem Yeo nur noch minimal nötig.
Mundstücke muss man aber ausprobieren und kann wenig anhand von Beschreibungen entscheiden, für mich taugts gut!