11. Musikalisches Zubehör – Kapos und Slides

Gerade wenn man Sänger begleitet oder sich in der glücklichen Lage befindet, selbst zur Gitarre singen zu können, kann ein Kapodaster gute Dienste leisten. Mit seiner Hilfe lässt sich die Stimmung des Instruments an die jeweiligen Sangesqualitäten anpassen. Und das geschieht folgendermaßen: Stellen Sie sich vor, Sie möchten ein Lied singen, dessen Noten Sie in einem Songbook gefunden haben. Beim Spielen der Akkorde müssen Sie aber feststellen, dass die Tonart, in der der Song notiert wurde, für den Umfang Ihrer Stimme zu hoch bzw. zu tief ist.

Jetzt haben Sie genau zwei Möglichkeiten.

  1. Sie transponieren den Song in eine Tonart, die besser zu Ihrer Stimme passt. Nachteil: Das Transponieren ist nicht ganz leicht und in den meisten Fällen müssen angenehm zu greifende offene Akkorde, durch Barrégriffe ersetzt werden.
  2. Sie verwenden ein Kapodaster. Es besteht aus einer Art Klammer, mit deren Hilfe Sie die Saiten an einer beliebigen Stelle des Halses abklemmen können. Ein Anwendungsbeispiel: Ist der Orginalsong, mit seinen offen zu spielenden Akkorden C, Am, G, F , für Ihre Stimme eine Spur zu tief, machen Sie Folgendes: Platzieren Sie den Kapo im zweiten Bund Ihrer Gitarre. Hinter dem so entstandenen "neuen Sattel" spielen Sie jetzt- in gewohnter Weise- genau die Griffformen (3.Lage), die Sie auch im Originalsong vor dem echten Sattel (1.Lage) gespielt hätten. Schon haben Sie den Song um einen Ganzton höher transponiert und können testen, ob Ihnen die neu entstandene Tonart besser liegt. Die Akkordfolge wäre dann: D ,Bm, A, G. Ist doch ganz einfach, oder?!

Kapodaster sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Von der Einfachversion, die mit einem Band um den Hals befestigt wird, bis zur mit einer aufwendigen Mechanik ausgestatteten Luxusausführung, ist alles zu haben.

Slide-Röhrchen – Play The Blues!

Die alten Blues-Helden verwendeten abgeschnittene Flaschenhälse, die sie sich über einen Finger der Greifhand steckten, um ihren Gitarren singende, gebunden klagenden, Sounds zu entlocken. Der Begriff Bottleneck war geprägt! Die dahintersteckende Tätigkeit erhielt den Namen Slidespiel.

Auswahl verschiedener Slides

Nachdem sich die Spieltechnik etabliert hatte, ging die Musikinstrumenten-Industrie dazu über, die gläsernen Zylinder industriell zu fertigen. Neben dem ursprünglichen Material Glas, experimentierte man bei der Produktion der Röhrchen auch mit diversen Metall-Legierungen. Noch heute streiten sich die Experten darüber, was nun besser klingt: das Glas, mit seinem mittigeren, warmen Ton, oder Metall, dass einen obertonreicheren und durchsetzungsfähigeren Sound produziert. Unsere Meinung: Es ist tatsächlich Geschmacksache. Also am Besten ausprobieren, welche Bauform den für das eigene Ohr angenehmeren Sound erzeugt!

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