7. Transport

Wenn Sie Anfänger sind und sich zum ersten Mal Gedanken darüber machen, sich ein eigenes Cello zuzulegen, werden Sie wahrscheinlich der Frage des Transports erst einmal nicht so viel Aufmerksamkeit schenken. Aber das Violoncello ist eben schon ein relativ großes Instrument, nicht ganz so wuchtig wie der Kontrabass, aber es lässt sich jedenfalls nicht so einfach wie eine Querflöte mal eben in die Tasche stecken.

Es kommt natürlich darauf an, ob Sie hauptsächlich zu Hause üben und spielen, oder ob Sie viel unterwegs sind. Vielleicht müssen Sie mit dem Cello zum Unterricht fahren, zu Orchesterproben radeln oder Sie wollen das Violoncello zu Fuß zu Freunden mitnehmen.

Letztendlich sind es zwei Überlegungen, die für die Auswahl eines Transportmediums entscheidend sind. Zum einen soll das Cello optimal geschützt werden, zum anderen müssen Sie es irgendwie tragen oder anderweitig transportieren können.

Wie gut das Cello geschützt werden soll, hängt zum einen vom Wert des Cellos ab. Ein hochwertiges Instrument möchte man mit Sicherheit sehr viel besser aufbewahren als ein preiswertes Schülerinstrument. Natürlich sollten auch die Gefahren auf dem Weg in die Überlegung einfließen. Sind Sie beispielsweise mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, dann kann die Vollbremsung im überfüllten Bus aus dem Violoncello in der preiswerten Hülle ein Häuflein Kleinholz machen. Das wäre mit einem stabilen Kasten natürlich nicht passiert. Gut, obige Schilderung war sicherlich ein wenig übertrieben dargestellt, aber es wäre auch schon recht ärgerlich, wenn „nur“ der Steg verrutscht oder umgefallen ist. Auch beim Sturz mit dem Fahrrad ist das Cello in einer Hülle oder in einem Gigbag nur unzureichend geschützt.

Taschen (Gigbags)

Zunächst einmal zu den Taschen. Sie werden oft als Cellohülle, Gigbag oder Softcover gehandelt. Es gibt sie in unterschiedlichsten Ausführungen, von einer kaum gepolsterten dünnen Umhüllung, die höchstens gegen Staub schützt, bis zu sehr dick gepolsterten Luxusausführungen mit ausgefeilten Tragesystemen. Ein Vorteil dieser Cellohüllen ist das geringe Gewicht, die relativ hohe Flexibilität und ein meistens noch moderater Preis. Viele Cello-Komplettsets werden mit einer Hülle ausgeliefert. Wenn man das Cello nur gelegentlich transportieren muss und das Instrument selbst kein Meisterstück ist, ist für den Anfang eine Cellohülle ohne weiteres geeignet. Man sollte dann aber auf eine gute Qualität und eine gute Polsterung achten. Will man das Instrument öfter mal auf dem Rücken transportieren, sollte man von vornherein auf ein gutes Tragesystem achten. Einfache Rucksackriemen reichen da in der Regel nicht aus, vor allem dann nicht, wenn man sein Cello auf dem Fahrrad mitnimmt. Bei Reisen, bei denen das Gepäck aufgegeben werden muss (z.B. Flug), ist ein Gigbag nicht geeignet.

Koffer (Cases)

Den besten Schutz gegen Transportschäden bieten Cellokästen, die auch oft als Case, Celloetui, Flightcase oder Hartschalenetui bezeichnet werden. Ein Standardcase wiegt ca. 5 kg ein Leichtkasten so um die 3 kg. Wenn man sich einen Cellokasten zugelegt, muss man natürlich erst einmal relativ tief in die Tasche greifen, dafür kann so ein Case auch bis zu 20 Jahre halten. Vor dem Kauf sollte man bereits wissen, welche Funktionalität das Case erfüllen sollte. Es fängt schon damit an, ob der entsprechende Kasten nur für den Transport verwendet wird, oder ob man ihn später irgendwo hinstellen möchte. Einige Modelle können stehend geöffnet werden (ohne dass das Instrument herausfällt) andere können nur liegend geöffnet werden. Einige Koffer haben Transportrollen an der unteren Kofferkante und können dadurch leicht hinterhergezogen werden. Für den Transport auf dem Rücken zu Fuß oder auf dem Fahrrad reichen manchmal die mitgelieferten Rucksackriemen nicht aus. Will man es ganz bequem haben, so muss man sich eventuell noch ein zusätzliches Tragesystem zulegen (zum Beispiel das Fiedler-Tragesystem).

Natürlich spielt auch Farbe und Material eine wichtige Rolle bei der Auswahl des passenden Cases. Ein dunkles, dünnwandiges Case erwärmt sich und das Instrument in seinem Inneren bei direkter Sonnenbestrahlung wesentlich schneller als ein helles Case. Das Instrument sollte jedoch vor extremen Temperaturschwankungen bewahrt werden. Einige Koffer sind zudem mit einem Hygrometer und einem Luftbefeuchter ausgestattet. So ist das Instrument zu jeder Zeit optimal gegen Umwelteinflüsse geschützt.

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